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Olympia 2012 - Ulm soll Austragungsort werden

WOLFGANG SCHEERER

Zuschlag für Rudern, Fußball und Basketball

Olympische Spiele 2012 in Stuttgart - längst mehr als Gedankenspiele. Heute wird beschlossen, dass Ulm Austragungsort für Rudern, Basketball und Fußball sein soll.


Olympische Ruderwettbewerbe in Ulm: Vieles spricht dafür. Foto: arc Südwest-Presse

Ulm an der Donau ist auch eine Stadt der Ruderer. Um nur zwei zu nennen: Raimund Hörmann und Dieter Wiedenmann holten 1984 im Doppel-Vierer olympisches Gold.

Olympia ist nun wieder das große Zauberwort. Wenn heute in Stuttgart, Kapitale der Bewerbung um die Sommerspiele 2012, das Sportstättenkonzept beraten und beschlossen wird, soll auch die Stadt Ulm dreimal als Austragungsort genannt werden - unter anderem für die Ruderwettbewerbe.

Erhält Stuttgart den Olympia-Zuschlag, werden an der Donau aller Voraussicht nach ebenfalls Vorrundenspiele im Fußball und Basketball ausgetragen. Beim Tennis (auch hier bestand Interesse) kommt die Stadt nicht zum Zuge, dafür aber eben in jener Sportart, in der Ulmer Athleten schon zahlreiche internationale Erfolge feierten.

Dabei hatte man olympische Ruderwettkämpfe - von den Vorläufen bis hin zu den Finals - zunächst nicht in Betracht gezogen, weil auf der Donau zwar der renommierte Ruder-Cup ausgetragen werden kann, der Fluss aber für internationale Titelkämpfe zu schmal ist. Nicht nur das: Das Internationale Olympische Komitee (IOC) fordert außerdem ein stehendes Gewässer. Dann kam, wie berichtet, die überraschende Anfrage des Olympia-Kandidaten Stuttgart an die ruderbegeisterten Ulmer, die nun mit einer Machbarkeitsstudie die Möglichkeiten ausloten. Wie es heißt: "unabhängig oder unter Einbeziehung der Donau". Unabhängig würde bedeuten, dass die 2200 Meter lange und 160 Meter breite Strecke irgendwo ausgehoben werden müsste. Unter Einbeziehung des Flusses meint etwa einen künstlichen Donau-Arm, der ebenfalls anzulegen wäre. Die Kosten kann noch keiner wirklich abschätzen. Das Ruderareal, wird es wirklich gebaut, soll jedenfalls nach Olympia bestehen bleiben, dann Leistungszentrum und Wettkampfstrecke werden.

Von IOC bis ICE
Zwei große Standortvorteile haben Stuttgarts Olympia-Planer beim Thema Rudern zum Umdenken bewogen. Ursprünglich war vorgesehen, die Wettkämpfe auf der Strecke am Rhein in Breisach auszurichten. Prüfer des IOC, so heißt es, hätten allerdings wegen der Windanfälligkeit der Strecke Bedenken angemeldet, und die "Kommission Sporttechnik", die die Wettkampfstätten im Land in Augenschein nimmt, trage dem Rechnung.

Neben dem IOC spielt auch der ICE eine entscheidende Rolle. Die Sportstätten müssen von Stuttgart aus möglichst schnell erreichbar sein. Im Jahr 2012 soll Ulm längst über die am Flughafen und der Neuen Messe (ebenfalls Standort diverser Wettbewerbe) vorbei führende Bahn-Hochgeschwindigkeitstrasse mit der Landeshauptstadt verbunden sein. Dann auch für "Olympia der kurzen Wege".

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