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Ein Spatzenflug zum Donau-Cup

von Hans-Uli Thierer

Spektakel des Ruderclubs hat Premiere

Berblinger lässt grüßen: Beim Donaucup des Ruderclubs geht es nicht nur im Wasser zur Sache, sondern auch in der Luft. Beim ersten Ulmer Spatzenflug.

Ulm/Neu-Ulm

Keine Kopie, aber unverkennbare Anleihen an den Berblinger-Preis des Jahres 1986: Zum 175. Jahrestags des gescheiterten Flugversuchs des Schneiders von Ulm veranstaltete die Stadt vor 23 Jahren an historischen Stätte, nämlich der Adlerbastei, einen Flugwettbewerb; 2009 ruft der Ulmer Ruderclub Donau (URCD) zum ersten Ulmer Spatzenflug auf.

Dem Spektakel von 1986 gleich ist, dass es per selbst gebauten Fluggeräten über die Donau gehen soll. Ansonsten aber ist doch alles anders. "Um Gottes Willen", sagt denn auch URCD-Vorsitzender Andreas Huber, auf dessen und des Vorstands Miste die Flugidee gewachsen ist, "wir wollen nicht der Stadt Ulm und ihren Berblinger-Aktivitäten Konkurrenz machen." Zudem: "Albrecht Berblinger war ein Flugpionier, der wissenschaftlich gewirkt hat. Keine Grund, ihn zu parodieren." Absicht des URCD sei lediglich, das Rudercup-Wochenende mit Regatten für klassische Ruderboote und Drachenboote um eine Attraktion zu bereichern. Nicht mehr und nicht weniger.

Und so sollen die Flugversuche auch nicht von Ulm aus gestartet werden, sondern in die entgegengesetzte Richtung gehen. Nicht etwa, weil der Ulmer Ruderclub sein Domizil in Neu-Ulm hat, sondern "weil ein richtiger Ulmer Spatz auf Ulm zufliegt", wie es im Ausschreibungs-Flyer heißt. Die acht Meter hohe Startrampe steht also auf Höhe des Festgeländes in der Friedrichsau am rechten Donauufer. Gestartet wird der erste von maximal 20 Spatzenflügen - auf so viele Teilnehmer wird das Feld zur diesjährigen Premiere begrenzt - am Sonntag, 28. Juni, um 13 Uhr.

Teilnahmebedingungen? Zugelassen werden nur selbst konstruierte mechanische Fluggeräte mit maximaler Spannweite von sieben Metern, die mit Muskelkraft fliegen; motorbetriebene Kraftquellen sind unzulässig. Die Flugmaschinen dürfen maximal 170 Kilo wiegen und keine tragenden Metallteile haben; sie müssen aus umweltfreundlichen Materialien sein. Die Flugcrew besteht aus einem Piloten, der mindestens 18 Jahre alt sein muss, und bis zu sechs Helfern. Dem Sieger winkt ein Preisgeld von 500 Euro. Den Sieger ermitteln eine Jury und die Zuschauer. Kriterien der Bewertung: gemessene Weite, Kreativität des Geräts, Flugausführung.

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