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Olympiade beginnt auf dem grauen Kanal - Fünf Ulmer bei der Langstrecke 2008

Nicht nur für Skifahrer beginnt die Saison, sondern auch für die Ruderer. Auf dem Dortmund-Ems-Kanal steht der Langstreckentest an. Der wichtigste Leistungsnachweis vor dem Winter.

Die Wollmützen auf, eine Lage mehr anlegen und Zähne zusammenbeißen. Auf dem Dortmund-Ems-Kanal steht der Langstreckentest an, an dem alle Bundeskader-Ruderer teilnehmen müssen. Entsprechend groß ist das Feld: 388 Sportler in knapp 300 Booten machen sich auf die sechs Kilometer lange Strecke.

Am Rande des Kanals wird Hartmut Buschbacher stehen, der Mann, der als Cheftrainer den Deutschen Ruderverband auf die Olympischen Spiele 2012 in London vorbereiten soll. Die Stelle ist neu, bisher kochten Riemen- und Skull-Bereiche ihre getrennten Süppchen.

Auch für die Athleten des Ulmer Ruderclubs Donau (URCD) beginnt an diesem unwirtlichen Wochenende die nächste Olympiade. Nach den reichlich kuriosen Regatten in Peking haben sich Urs Käufer und seine Vierer-Mitstreiter Filip Adamski, Gregor Hauffe und Toni Seifert entschieden, das Abenteuer nochmals in Angriff zu nehmen. Über die Weltmeisterschaften in Polen, Neuseeland und Slowenien soll es in die britische Hauptstadt gehen. In welchem Boot - das wird sich zeigen.

Im Abstand von je einer Minute werden die Boote am Wochenende auf die Strecke geschickt. Es folgen sechs Kilometer allein mit dem Wind, den Wellen und der Uhr im Kopf, die unweigerlich tickt. In etwa 21 Minuten sollten die sechs Kilometer dann vorbei sein. Denn ohne eine vordere Platzierung in Dortmund, wird es schwer, die hohen Ziele zu erreichen.

"Seit Oktober trainieren wir wieder zusammen", erzählt Käufer über sich und seinen langjährigen Partner Filip Adamski. Mit Trainer Christian Viedt haben die beiden intensiv an der Technik gefeilt. "Das hat uns einen Schritt nach vorne gebracht", glaubt Käufer, der nach seiner vierjährigen Bundeswehrzeit mit dem Studium begonnen hat.

Erfolge vergangener Tage zählen nichts mehr, das wissen die beiden nur allzu gut. Der Nachwuchs wird die Etablierten am Dortmunder Leistungszentrum fordern - und dazu zählt Käufer mit seinen 24 Jahren inzwischen. Zu den jungen Hungrigen gehört auch ein anderer Ulmer: Für Max Reinelt könnten die Spiele 2012 durchaus ein Thema sein, sofern er sich so weiter entwickelt wie bisher.

Der 21-Jährige kämpft noch in der U-23-Klasse. Da er seinen Grundwehrdienst im niedersächsischen Nienburg ableistet, blieb in den vergangenen Wochen wenig Zeit fürs Rudern. An eine Abstimmung mit einem Partner war schon gar nicht zu denken, deshalb startet Reinelt am Sonntag im Einer. Seine Gegner: 49 Skuller - da wird es für den eingefleischten Riemenruderer schwer sich zu behaupten. Im Dezember zieht Reinelt dann nach Dortmund an den Stützpunkt. Zumindest während seiner Dienstzeit will er sich ausschließlich aufs Rudern konzentrieren.

Kerstin Hartmann will ebenfalls wieder angreifen, nachdem sie ihr Abitur in der Tasche und die unglücklich verlaufene Saison abgehakt hat. Jetzt soll die 20-Jährige ihr Können zunächst im Einer zeigen - die Partnerwahl wird erst im neuen Jahr fallen. Unter ihren Gegnerinnen sind vier Medaillen-Gewinnerinnen von Peking.

Die Ulmer Reisegruppe voll machen Carsten Lormes und Claudia Reinelt. Beide geben ihr Debüt im Leichtgewichts-Einer der U 23. Maß der Dinge sind die Marie Luise Dräger (Rostock) und Jonathan Koch (Gießen).

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