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Ruder-WM 2015 in Aiguebelette - Vorläufe 2. Tag


Bild: Hansjörg Käufer

Der leichte Frauen-Doppelvierer mit Lena Müller und Leonie Pieper sowie er Deutschlandachter mit Maximilian Reinelt haben sich am zweiten Tag der Ruder-WM direkt für die Finals am Freitag (leichter Doppelvierer) bzw. am Sonntag (Achter) qualifiziert.

Einen Auftakt nach Maß erwischte der leichte Doppelvierer mit Lena Müller, Leonie Pieper, Anja Noske (Saarbrücken) und Katrin Thoma (Frankfurt). Vom ersten Schlag weg setzte das deutsche Quartett ihre Gegnerinnen aus Australien, der USA und Argentinien unter Druck. Einzig die Vizeweltmeisterinnen von down under konnten anfangs das hohe Tempo von Müller und Co einigermaßen mitgehen. Kurz nach der 1000m-Marke war klar, dass gegen das deutsche Boot in diesem Vorlauf nichts zu machen war. In 6:31,08 gelang Müller, Pieper, Noske und Thoma ein lupenreiner Start-Ziel-Sieg und damit der direkte Einzug ins Finale. Im anderen Vorlauf setzte sich das Boot aus Großbritannien in 6:32,59 durch. Die Deutschen zählen mit dieser Leistung zu den Medaillenanwärtern.

Der deutsche Achter mit Maximilian Reinelt steht nach seinem Vorlaufsieg ebenfalls im Finale. Im Gegensatz zum leichten Doppelvierer konnten die Deutschen erst auf dem dritten Streckenviertel die Entscheidung herbeiführen. Es waren die Polen, die mit Macht aus der Startanlage schossen und dadurch das Feld mit einer knappen halben Länge vor Deutschland, der USA, Frankreich, Spanien und China anführten. "Ich könnte nicht mal sagen, dass wir schlecht losgefahren sind" erklärte Steuermann Martin Sauer (Berlin) diesen Streckenabschnitt, "die Polen haben einfach bis zum Anschlag gepowert". Und das wurde ihnen 1000 Meter später zum Verhängnis.

Dem deutschen Achter, der technisch auf hohem Niveau ruderte, reichte ein energischer Zwischenspurt und die Führung war gesichert. Der Traum der Polen vom direkten Finaleinzug pulverisierte sich innerhalb weniger Schläge. Den Rest dieses Vorlaufs konnten die Männer um Schlagmann Hannes Ocik (Schwerin) im Schongang rudern. "Unser Rennen war als WM-Einstieg schon mal gut" analysierte Reinelt hinterher, "gewonnen haben wir aber noch gar nichts". Die Zeit bis Sonntag wollen die Deutschen nutzen. "Wir werden uns zum Finale steigern müssen", und sie wollen die Balance zwischen Spannung und Entspannung halten. "Klar werden wir auch ein wenig rumgammeln, aber jeder weiß, dass wir untern Strich die Spannung hochhalten müssen", sprach's und nahm mit seinen Kollegen erst mal ein Bad im Lac de Aiguebelette. Wenige Meter daneben stand der polnische Achter knietief im Wasser und besprach die soeben erlittene Niederlage.



Im anderen Vorlauf setzte sich erwartungsgemäß der britische Achter in 5:27,82 vor den Niederlanden (5:28,90), den Russen (5:30,67), Neuseeland (5:34,33), Itlalien (5:34,65) und Australien (5:36,93) durch.

GER 5:29,53
POL 5:32,99
USA 5:34,31
FRA 5:34,97
ESP 5:42,97
CHN 5:43,79

Der von Inga Thöne gesteuerte Para-Mixed-Vierer verpasste den direkten Einzug ins Halbfinale. Die aus zwei Blinden und zwei körperlich eingeschränkten Ruderern bestehende Crew musste sich eine Länge hinter Italien und einen Luftkasten hinter Südafrika mit dem dritten Platz begnügen. Der zweite Platz hätte sie direkt ins Halbfinale geführt. Schon heute Dienstag müssen die Pararuderer in den Hoffnungslauf und dort mindestens auf dem dritten Platz landen. Steuerfrau und Besatzung waren trotzdem mit ihrem ersten gemeinsamen Rennen zufrieden. "Wir sind ohne technische Schnitzer über die Strecke gekommen. Das war schon mal nicht schlecht," sagte die Ulmerin. "Im Hoffnungslauf greifen wir voll an", ergänzte Tino Kolitscher (Halle), der in dieser Para-Bootsklasse in London Silber holte.

Bildergalerie von Tag 2 der WM in Aiguebelette von Hansjörg Käufer

WM2015 Tag2 1
WM2015 Tag2 10
WM2015 Tag2 11
WM2015 Tag2 2
WM2015 Tag2 3
WM2015 Tag2 4
WM2015 Tag2 5
WM2015 Tag2 6
WM2015 Tag2 7
WM2015 Tag2 8
WM2015 Tag2 9

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