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Das Blaue Band flattert nach Budapest

von Jürgen T. Widmer

ULM - Der Budapester Achter hat das erstmals ausgefahrenen Rennen um das "Blaue Band der Donau" beim Ruder-Cup 2002 gewonnen. Das Team schlug die geballte Donau-Power des Achters aus Lauingen/Ulm/Vukovar mit eineinhalb Längen. Das Blaue Band im Mixed Doppelvierer bleibt hingegen in Ulm. Holger Häffelin, Peter Kiefer, Julia Kiehlneker und Martina Bösch hatten die Nase vorn.

Ein Vorurteil besagt, dass Ruderer verbissen dreinblickende Menschen sind, in deren Zähnen sich beim Schluss-Spurt Unmengen von Mücken und Fliegen verfangen, weil sie die Zähne gar so grausig blecken. Nun, Biss bewiesen die Teilnehmer und Teilnehmerinnen beim Ulmer Ruder-Cup sehr wohl, falsche Verbissenheit legten sie aber nicht an den Tag. Außergewöhnlich gut war die Stimmung an beiden Tagen, was nicht zuletzt am tollen Wetter lag.

Doch auch die Leistungen der einheimischen Ruderer boten durchaus Anlass zur Zufriedenheit, und dies, obwohl die Aushängeschilder wie Carolin Leibinger, Nina Hengartner oder auch Urs Käufer nur als Zuschauer dabei sein durften.

Eine gute Chance für andere Ulmer Ruderer, sich ins Rampenlicht zu schieben. Wobei Friederike Leibinger sich über ihren ersten Sieg freuen durfte. Sie gewann den 3. Lauf im Einer der Juniorinnen vor Annika Held. Held saß auch im Juniorinnen-Doppelvierer mit Martina Bösch, Maria Domakis und Eva Zwicker, der seinen Lauf vor dem Boot des Berliner RC Poseidon gewann.

Nichts zu bestellen hatte im Rennen um das Blaue Band der eilig zusammengestellte Achter mit Ruderern aus Lauingen, Ulm und Vukovar. Zumal sich nicht nur Ruderer auf dem Höhepunkt ihrer Schaffenskraft in den Dienst dieses Bootes stellten. So musste sogar der ehemalige URCD-Vorsitzende Michael Leibinger sich voll in die Riemen legen. Am Ende vergeblich, die ungarischen Gäste, die sich durch ihre offenen Art die Sympathien der Zuschauer sicherten, waren schlichtweg zu stark.

Der URCD wird diesen zweiten Platz leicht verschmerzen können. Schließlich gilt das Interesse des Clubs nach wie vor der Nachwuchsförderung. Ein Nachwuchs, der die Plattform Ruder-Cup sehr wohl zu nutzen wusste. Mehr als ein halbes Dutzend erste Plätze erruderten sich die Talente auf heimischem Gewässer, zudem eine ganze Reihe von guten Platzierungen. "Die Nachwuchsarbeit ist sicher unsere Stärke", schätzt URCD-Vorsitzende Johanna Kienzerle, allerdings schränkt sie ein: "Auf Grund der personellen Situation können wir leider nicht so kontinuierlich arbeiten, wie wir dies gerne tun würden. Deshalb haben wir nicht in allen Jahrgängen starke Boote."

Allerdings will sie dies nicht als Jammern verstanden wissen. "Wir können mit dem Erreichten durchaus zufrieden sein", sagt sie. Und gratuliert gleichzeitg dem Pirnaer Ruderverein, der zum erfolgreichsten Club der Regatta avancierte und dem erfolgreichsten Jugend-Verein, dem Berliner RC Poseidon.

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