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Inn-River-Race 2010 – URCD am Start mit Achter und Doppelvierer


Foto: Passauer Ruderverein - Ben Würfl

Unternehmen Alpenachter-Pokal 2010. Durch Überbuchung des resolut-Achters kam Olaf Behrend die Idee, zusammen mit Thorsten Lehr, Markus Hauf und Markus Schariat, im Masters Männer B Doppelvierer an den Start zu gehen – also im Skullboot. Das bedeutete "Geschlechtsumwandlung" für die "Midlife Crisis – vom Riemen- zum Doppelvierer.

Anreise mit Hindernissen: die Vierercrew wollte sich am Samstag Morgen um 06.00 Uhr auf dem Weg machen, jedoch wurde dieses Unterfangen schon beim Start abgebrochen, da die Elektrik am Hänger einen schlechten Tag hatte. Glücklicherweise hatten wir "Chefingenieur" Markus Hauf mit an Bord, der die einfallsreiche Idee hatte, dem Hänger bei sich zuhause die fehlende "Erde" zu beschaffen – mit einem Zusatzkabel vom Hänger zum Auspuff.

Durch diese Verspätung traf der Bootstransport deutlich zu spät in Passau ein, so dass der Start für den Doppelvierer in die Nachmittagsabteilung verlegt werden musste.

Das Wetter war schön, es war windstill und somit waren es optimale Bedingungen für unseren Start. Der Inn in Passau mit seinem malerischen Flusstal – Österreich auf Steuerbord und Deutschland auf Backbord – ist der Schauplatz für das seit 2009 5,5 km lange Inn-River-Race. Wenig Strömung bedeutete mehr Arbeit im Boot als in den Vorjahren.

Der Doppelvierer war als erstes Boot am Nachmittag am Start, konnte also nur gegen die Uhr fahren. Die ersten 2000 m gingen ganz leicht von der Hand, doch mit zunehmender Streckenlänge nahm die Kondition leicht ab. Die folgenden Boote aus komplett anderen Bootsklassen kamen während des ganzen Rennens nicht näher, die Midlife Crisis war also allein auf weiter Flur.

Nach der Ansage "Noch 500 Meter bis zum Ziel" wurden die letzten Kraftreserven mobilisiert. Im weiteren Verlauf stellte sich dies als Falschprognose heraus – die Reststrecke war doch noch größer. Der früh begonnene Endspurt ging also noch in die Verlängerung bis ins Ziel. Das gefühlte Ergebnis für den Doppelvierer erschien sehr vielversprechend, weil die Distanz zu den nächsten Booten einen "Acker" umfasste. Zum Ausrudern ging's nochmal die halbe Strecke wieder hoch, Zeit, dem resolut-Achter beim Rennen zuzuschauen.


Foto: Passauer Ruderverein - Ben Würfl

Der resolut-Achter war 2010 wegen Küken Tobias Knörgen im Boot mit Jahrgang 1989 in der offenen Klasse am Start. Ein Sieg wie im Vorjahr lag daher in sehr weiter Ferne, zumal keine höheren Wellen in Sicht waren wie am Wörthersee, die damals Teile der Konkurrenz ausgeschaltet hatten. Am Start blieb genügend Zeit, für den Fotografen zu posieren, weil ein sehr alter Masters-Achter, die Nr. 56 ewig nicht am Start erschien. Die Verwarnung durch den Schiedsrichter für Nr. 56 führte bei den sehr alten Herren zu der Frage "Welche Nummer sind wir eigentlich?"

Vom 30-Sekunden-Abstand zwischen den Booten war jetzt keine Rede mehr. Nr. 56 wurde zum sofortigen Start lautstark aufgefordert, Nr. 57 von Albatros Klagenfurt, ebenfalls aus der aktiven Klasse startete sofort hinterher und 10 Sekunden danach der resolut-Achter.


Foto: Passauer Ruderverein - Josef Lang

Schon in der ersten Kurve kam das erste Opfer zum Überholen, die Alten von Nr. 56. In der Innenkurve wurde Nr. 56 leicht nach außen verdrängt, was die Steuerfrau lautstark missbilligte. Auch die Nr. 57 aus Klagenfurt wurde kurz darauf "gefressen". Leider erlitt der resolut-Achter später im Rennen das gleiche Schicksal: die beiden schnellsten Achter der aktiven Klasse aus Linz und Regensburg konnten ihre Jugend voll ausspielen.

An Land war das Fest im Bierzelt bereits in vollem Gang. Die Frühschicht wartete zu bester niederbayerischer Blasmusik auf die Siegerehrung mit dem Passauer Vereinsvorsitzendem ("Josef") und dem Passauer OB ("Jürgen").

Nach Dusche im Bootshaus wurden die verlorenen Kraftreserven durch Kalorien in flüssiger und fester Form wieder aufgefüllt. Die niederbayerische Musikkapelle tat ihr übriges für die heitere Stimmung im Festzelt – der "Getränkeeinpeitscher" stimmte an "Ein Prosit der Gemütlichkeit", die Steuerfrau wagte sich sogar an eine Maß.

Bei der Siegerehrung ging's gleich zum Masters Männer B Doppelvierer. Hier wurde das URCD-Team herausgerufen, um den Siegerpreis, einen Bierkrug des Passauer Rudervereins, entgegen zu nehmen. Durch die vielen Bootsklassen gab es verhältnismäßig viele Sieger und es waren daher viele solche Bierkrüge im Festzelt zu sehen.

Für den resolut-Achter sprang noch der Platz 3 in der offenen Klasse heraus. Doch das wahre Ziel wurde dabei nicht aus den Augen verloren: der Alpenachter-Pokal. Hier zählt nur die reine Zeit, egal in welcher Klasse gestartet wurde. Die Verstärkung mit den zwei Youngstern Johannes Kirsten auf Schlag und Tobias Knörgen auf Co-Schlag, die schon in London mit am Start waren, bedeutete da sicher keinen Nachteil.

Langstreckenrennen mit touristischem Hintergrund – das bedeutet sportliche Anstrengung mit Entspannung und Unterhaltung nach dem Rennen. Leider fehlte zu diesem Programmpunkt dieses Jahr das Volksfest, die Passauer Maidult. Die Stiftung "Rudertest" würde sagen: "Führt zur Abwertung." Aber auch ohne dieses Highlight wäre diese Langstreckenregatta sicher auch mal ein lohnendes Ziel für andere engagierte Ruderer im URCD.

Rennen 9 MM 4x- B
1 Ulmer Ruder-Club 18:49,52
2 Dresdner Ruderverein e.V. 19:14,93
3 Münchener Ruder-Club von 1880 e.V. 19:20,40

Rennen 27 SM 8+ A/B
1 RV Wiking Linz 16:52,18
2 Regensburger Ruder-Klub von 1890 e.V. 17:19,69
3 Ulmer Ruder-Club 18:05,10
4 Albatros RV Klagenfurt 19:45,58

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