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WM 2001 - Nach brutalem Rennen im Rettungsboot

HJK

Maier und Co. verpassen A-Finale

Der deutsche Leichtgewichts-Doppelvierer mit Karin Maier (Ulm), Anna Kleinz (Limburg), Svenja Zurkuhl (Osnabrück) und Daniela Reimer (Potsdam) hat das Finale der Ruder-WM verpasst.

Pech für den deutschen Leichtgewichts-Doppelvierer bei der Ruder-WM in Luzern: Das Quartett landete im Hoffnungslauf auf Platz drei, Rang zwei wäre aber mindestens nötig gewesen. Die deutschen Damen müssen nun ins B-Finale. Dort geht es am Sonntag um die Plätze sieben bis elf. Der Deutsche Ruder-Verband (DRV) wird somit seinen WM-Titel in dieser Bootsgattung, in der mit der 22-jährigen Anna Kleinz die einzige Ruderin des erfolgreichen 2000er-Quartetts sitzt, nicht verteidigen können.

Dabei war im Gegensatz zum Vorlauf den vier jungen Damen schon beim ersten Schlag die Aggressivität anzumerken. Willensstark und konzentriert legte das Quartett los. Es passierte nach 500 m als Erster, knapp vor den USA, und 1,38 Sekunden vor Griechenland die Zwischenzeitnahme.

Mit sichtlich verbessertem Druckverlauf zog das deutsche Boot seine Bahn und lag bei 1000m eine halbe Sekunde hinter den US-Girls auf dem rettenden Platz zwei. Japan und Frankreich ruderten zu diesem Zeitpunkt mit gut einer Länge hinterher.

Was dann folgte war Rudern in der brutalsten Form. Zwischen den USA, Griechenland und Deutschland entwickelte sich eine erbarmungslose Schlacht um die ersten beiden Plätze, wobei stets leichte Vorteile für die US-Girls auszumachen waren.

Die letzte Zwischenzeitnahme, 500 m vor dem Ziel, wies das deutsche Boot bereits auf Rang drei, eine halbe Länge hinter Griechenland, aus. Die Mädchen um Schlagfrau Daniela Reimer mobilisierten ihre letzten Kräfte, doch die USA und Griechenland konnten ihre Führung bis ins Ziel verteidigen.

Hinter der Ziellinie spielten sich dann dramatische Szenen ab. Karin Maier und Daniela Reimer konnten sich vor Erschöpfung nicht mehr rühren, blieben im Boot liegen und wurden sofort von den Sanitätskräften ins Rettungsboot geborgen. Beide mussten wegen einer Hyperventilation von Regatta-Arzt Dr. Stäuble, wenig später vom deutschen Mannschaftsarzt Dr. Andreas Schmelz (Ulm), behandelt werden. Gut zwei Stunden nach dem Rennen hatten Karin Maier und Daniela Reimer aber glücklicherweise wieder einen stabilen Kreislauf.

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