Langstrecke Dortmund 2015: Ulmer Ruderer auf Kurs

Egal ob mit Blick auf Olympia oder auf die nationale U-23-Konkurrenz. Die Ulmer Ruderer zeigten sich beim Testwochenende auf dem Ergometer im Dortmunder Leistungszentrum und beim Langstreckenrennen auf dem Dortmund-Ems-Kanal überwiegend in guter Verfassung. Ein Sieg durch den Zweier-ohne mit Kerstin Hartmann und Kathrin Marchand (Leverkusen) und weitere vordere Platzierungen sprangen heraus.

Schwierige Verhältnisse herrschten am Renntag. Regen und böiger Seitenwind der auf dem 6km langen Abschnitt des Dortmund-Ems-Kanal hohe Wellen auftürmte, erschwerte die Arbeit in den Kleinbooten. Viele Ruderer fanden da nur schwer in einen konstanten Rhythmus. Ein Boot zeigte sich den widrigen Bedingungen zum Trotz bestens aufgelegt: der Zweier-ohne mit Kerstin Hartmann und Kathrin Marchand.  In 23:41 siegten sie überlegen vor der restlichen 20 Booten. Am nächsten kamen ihnen noch Julia Lepke und Anne Becker (Halle/Rostock) in 24:16. "Ich habe mich die Tage vorher nicht gut gefühlt, aber heute lief alles optimal", sagte eine sichtlich zufriedene Kerstin Hartmann. "Etwas schade war, dass wir den Streckenrekord um 3sec verfehlten". Mit diesem Resultat rückt die Olympiateilnahme für die Beiden ein großes Stück näher. "Ich verstehe mich mit Kathrin im Boot und an Land super gut. Wir möchten gerne bis Rio zusammen im Zweier bleiben." Angesichts ihres großen Vorsprung auf die Konkurrenz dürfte den Verantwortlichen im Verband kaum an personellen Experiment liegen. Alles deutet darauf hin, dass Hartmann und Marchand ungestört ihre gute Arbeit fortsetzen können. Bootstrainer Werner Nowak (Dortmund) sieht das ähnlich: "35 Sekunden Vorsprung auf das nächste Boot – das unterstreicht die Klasse der Beiden". Schon diesen Mittwoch brechen Hartmann, Marchand und Nowak für drei Wochen ins Trainingslager nach Sevilla auf.

Nicht ganz so zufrieden zeigte sich Olympiasieger Maximilian Reinelt mit seinem siebten Rang zusammen mit Malte Jakschik im Zweier. "Unsere Fahrt war nicht optimal, wir hätten uns gerne weiter vorne platziert" bilanzierte der Medizinstudent. Morgen bricht das Team Deutschlandachter ins Trainingslager nach Avis/Portugal auf. "Wir wollen uns natürlich weiter steigern. Von daher gehen wir motiviert in die Wintermonate" blickte Reinelt in die Zukunft.

Das Wunschergebnis von Leichtgewicht Lena Müller wäre der vierte Platz gewesen. Dies deshalb, weil für die leichten Damen vier Plätze für die nächsten Trainingsmaßnahmen in Südeuropa zur Verfügung stehen. In Dortmund musste sich die Sportstudentin fünf Sekunden hinter der Judith Anlauf (Hamburg) mit dem fünften Rang begnügen. In den nächsten Tagen wird sie von den Verantwortlichen erfahren, ob sie mit nach Portugal darf. Erwartungsgemäß siegte hier Marie-Louise Dräger (Rostock) vor Anja Noske (Saarbrücken) und Ronja Sturm (Brandenburg).

Gute Platzierungen standen für die Ulmer U-23-Ruderer zu Buche. Der leichte Zweier mit Mahni Fatahi und Julian Tietze landete auf dem zweiten Platz. Den Ulmer Studenten fehlte auf die Sieger aus Rheinfelden nur eine Sekunde. Meike Dütsch und Svenja Leemhuis (Stuttgart) landeten auf dem dritten Rang. Die Ulmerin befindet sich damit auf einem guten Weg in Richtung U-23-Nationalteam. Gleiches gilt für Mahni Fatahi und Julian Tietze. Laura Boe, die Jüngste im Ulmer Team, belegte im leichten Einer den zwölften Rang.

Tags zuvor stand die physische Form der Athleten auf dem Prüfstand. In der stickigen Halle des Dortmunder Leistungszentrums glänzten vor allem Kerstin Hartmann mit neuem persönlichen Bestwert sowie Maximilian Reinelt, der es wie gewohnt ordentlich krachen lies. Unter den 20 Achter-Aspiranten stand für ihn der zweitbeste Wert auf der Anzeige. Weitere Top-Five-Ergebnisse verbuchten Lena Müller und Mahni Fatahi.

Fotogalerie von Hansjörg Käufer