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World-Cup 2016 in Luzern auf dem Rotsee

Mekka des Rudersports, Göttersee, der Luzerner Rotsee genießt wegen seiner Schönheit und den stets fairen Bedingungen bei den Fans, vor allem jedoch bei den Akteuren höchstes ansehen. Deshalb verwunderte es kaum, dass 70 Tage vor den Olympischen Spielen alles was im Rudern Rang und Namen hat zum Härtetest in die Zentralschweiz fährt. Vom Ulmer Ruderclub sind Maximilian Reinelt im Achter und Kerstin Hartmann im Zweier-ohne am Start.

Was hatten sie anfangs des Monats bei der EM in Brandenburg für ein bärenstarkes Rennen zur Aufführung gebracht. Trotz widrigster Verhältnisse mischten die deutschen Achterrecken um Maximilian Reinelt das Feld von hinten auf. Ließen die Weltmeister aus Großbritannien, ließen die WM-Dritten Niederländer und die lange führenden Russen ziemlich alt aussehen und durften sich über ihr viertes EM-Gold in Folge freuen. Besser hätte der Saisonauftakt kaum laufen können. In Luzern treffen die Erzrivalen aus Deutschland und Großbritannien nun erneut aufeinander, die WM-Dritten aus den Niederlanden sind ebenfalls am Start.  Mit Neuseeland, Australien und dem US-Achter stehen alle Hochkaräter aus Übersee im Meldeergebnis .

Eine deutliche Leistungssteigerung wird vor allem von den Briten erwartet. Dass sie bei der EM über eine Länge hinter ihren deutschen Rivalen mit Bronze vorlieb nehmen mussten, passt überhaupt nicht in den Gefühlshaushalt der amtierenden Weltmeister. Sie kamen mit den hohen Wellen überhaupt nicht zurecht und fühlten sich um die Chance betrogen, zu zeigen was sie drauf haben. Den Rotsee sehen sie als gute Gelegenheit das angeschlagene Image ins Lot zu bringen. Allerdings werden sie dort auf einen bestens eingestellten Deutschlandachter treffen, einen der sich nicht auf seinem EM-Titel ausruht, sondern die Tage nach Brandenburg intensiv zur Feinarbeit nutzte. "Wir sind bis zu 50km am Tag gerudert", erklärt Maximilian Reinelt, "das war schon heftig. Jetzt wollen wir die Briten unter normalen Bedingungen nochmals schlagen. Und natürlich rechnen wir mit einem starken Auftritt der Neuseeländer".

Kerstin Hartmann und Kathrin Marchand (Leverkusen) bekommen es in Luzern ebenfalls mit der kompletten Weltelite zu tun. 21 Zweier sind am Start, darunter der komplette WM-Finallauf des Vorjahres. Maß aller Dinge sind und bleiben im Zweier-ohne die Olympiasiegerinnen und Weltmeisterinnen Helen Glover und Heather Stanning aus Großbritannien. Seit vier Jahren dominieren die Beiden jedes Rennen, zuletzt holten sie EM-Gold vor Kerstin Hartmann und Kathrin Marchand. Letztere wollen in Luzern an ihr phantastisches Rennen zum EM-Silber anknüpfen und eine ähnlich gute Leistung abrufen. Die wird auch nötig sein, denn angesichts der großen Konkurrenz ist der Finaleinzug alles andere als selbstverständlich. Zur Erinnerung: bei der letzten WM fehlte den Beiden eine knappe Länge zum Finaleinzug. Am Ende wurde es der achte Platz im Gesamtklassement. Ein besseres Resultat soll nun in Luzern her.

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