Deutsche Jahrgangsmeisterschaften U17/U19/U23 2017 in München

Ulmer Nachwuchs-Team mit drei Medaillen - Fatahi für U-23-WM nominiert

Ein Jahr nach dem Rücktritt der Ulmer Olympioniken Maximilian Reinelt und Kerstin Hartmann braucht einem um den Ulmer Rudernachwuchs nicht bange zu werden. Bei den Jahrgangsmeisterschaften auf dem Olympiabecken von München-Oberschleißheim pochte eine putzmuntere Ulmer Truppe ziemlich heftig an der Durchgangspforte zu höheren Aufgaben.

Zwei Starts, zwei Medaillen, so lautete die Bilanz von U-23-Ruderer Mahni Fatahi. Er holte im leichten Doppelvierer zusammen mit Jonas Ningelgen, Eric Paul (beide Hamburg) sowie Simon Klüter (Mannheim) die Goldmedaille eine Länge vor den Renngemeinschaften Berlin/Hannover, Mainz/Frankfurt und Nürnberg/Erlangen/Stuttgart. "Das Rennen hat tierischen Spaß gemacht", fasste der Ulmer Chemiestudent ebenso glücklich wie ausgepowert seinen Flug über die Wellen zusammen "unsere Zwischenspurts haben gut gesessen und als wir uns nach 500Metern absetzten und bei 1000Metern eine Länge vorne lagen, war ich mir sicher das Ding zu gewinnen."

Vier Stunden davor startete Fatahi zusammen mit Simon Klüter im leichten Doppelzweier. Auch dieses Rennen endete für die Crew auf dem Podest. Hinter Mainz und Erlangen wurde es Bronze. Damit nahm die Saison für den Ulmer einen mehr als versöhnlichen Verlauf, nachdem er im Frühjahr gesundheitlich und somit auch leistungssportlich nicht auf der Höhe war, kämpfte er sich nun eindrucksvoll Richtung Spitze. Sogar sein großes Ziel konnte er mit den engagierten Rennen von München in die Tat umsetzen: Fatahi darf mit zur U-23-WM Ende Juli in Plovdiv/Bulgarien. In welchem Boot er rudert, wird sich erst während  des Vorbereitungslehrgangs in Ratzeburg zeigen. Schon diesen Montag trafen sich die Mitglieder des Nationalteams in der Ruderakademie.

In der U-17-Klasse sorgte Chiara Maria Kracklauer für eine Bronzemedaille im leichten Einer. Art und Weise, wie sie in der 24-köpfigen Konkurrenz über Vorlauf und Halbfinale ins Finale vordrang, lies erahnen, dass die Ulmerin durchaus fürs Podest in Frage kommt. Und tatsächlich: unbeeindruckt vom hohen Wellengang mischte sie im Finale von Anfang an vorne mit und musste lediglich Ann-Ellen Pinnecke (Gold/RV Schleswig) und Ariane Becker (Silber/RC Meschede) mit einer knappen Länge ziehen lassen. Im baden-württembergischen Doppelvierer der U-17er, der vom Ulmer Jens Köller gesteuert wurde und in dem Clara Oberdorfer am Schlag ruderte, durfte man nach einem tollen Halbfinale ebenfalls an Metall denken, doch im vom Wind aufgewühlten Wasser des Olympiabeckens gab es unterwegs einige Patzer, sodass in der Endabrechnung der sechste Platz zu Buche stand. Max Hitzler der mit seinem Konstanzer Kollegen im Doppelzweier unterwegs war, verfehlte den Finaleinzug nur knapp. Im kleinen Finale um die Plätze sieben bis zwölf gelang den 15-jährigen Jungen ein überzeugender Sieg. Unterm Strich belegte das erst kürzlich zusammengesetzte Duo also den siebten Platz.

In der U-19-Klasse belegte Maximiliane Hartmann als Schlagfrau des Südachters den vierten Platz. Eine halbe Länge fehlte den jungen Damen zu Bronze, das an eine norddeutsche Renngemeinschaft ging. Marcel Schöpf, der im Einer der U-19er startete und dort auf 35 Gegner traf, kam über den Hoffnungslauf nicht hinaus.

Meike Dütsch, die in der U-23-Klasse in den Vorjahren schon einige Erfolge feiern konnte, tat sich schwer, an vergangene Tage anzuknüpfen. Im Achter wie im Zweier-ohne kam sie über hintere Platzierungen nicht hinaus.

Fotogalerie von Hansjörg Käufer