Zurück in die Zukunft - Anrudern 2021

Spaß beim Anruder-Monopoly

Es ist der 1. Mai 2021 - Anrudern – das beste Fest im URCD. Festliche Stimmung, das Wetter ist wie meistens gut, ganz selten gibt es da mal einen Ausrutscher. Es sind mehr Mitglieder wie sonst da – von alt bis jung, die Trainingsmannschaft wird von den Trainern vorgestellt, die Vertreter der Städte halten eine kurze Rede, Dank geht an die Sponsoren und an die Stadt Ulm als größter finanzieller Unterstützer des Clubs, Boote werden getauft, die URCD-Fahne wird gehisst, die Saison ist eröffnet – hipp hipp hurra!

Die Bootstäuflinge mit Besatzungen und die Trainingsmannschaft gehen aufs Wasser und rudern etwas nach oben, um gleich in einer Bootsparade hintereinander flussabwärts rudernd sich den Applaus des wartenden Clubpublikums abzuholen.

Jetzt ist das leibliche Wohl dran. Die einen kennen eine Abkürzung und lassen das Geschehen auf dem Fluss aus – im Anruder-Monopoly würde es nach den Feierlichkeiten heißen: "Gehe zurück zu Elenas Restaurant, gehe direkt dorthin, gehe nicht zur Bootsparade." Sie können beim Essensangebot aus dem Vollen schöpfen. Die Warteschlange beim Essen baut sich langsam auf.

Die anderen sehen eine stattliche Flotte vom Einer bis zum Achter, besetzt mit Ruderern vom jugendlichen Hoffnungsträger bis zum Freizeitruderer im fortgeschrittenen Alter. Auch diese Gruppe geht jetzt zurück zu Elenas Restaurant. Die Warteschlangen beim Essen erreichen jetzt gleich ihre größte Ausdehnung.

Später kommen auch die Ruderer der Bootsparade wieder vom Wasser und gehen auch zurück zu Elenas Restaurant. Größter anzunehmender Unfall: die Open-Air-Fritteuse streikt. Die einen finden eine Alternative, die anderen stehen vor dem gefühlten kulinarischen Weltuntergang. Doch der Tag kann gerettet werden, es gibt eine Backup-Fritteuse im Restaurant.

Es geht weiter im Anruder-Monopoly. Gruppe 1 und Teile von Gruppe 2 ziehen jetzt eine Ereigniskarte: "Gehe zurück zum Parkplatz und fahre nach Hause. Mache einen Mittagsschlaf." Damit scheiden sie aus dem Spiel aus.

Die Verbliebenen schließen die Lücken in den Gästereihen und konzentrieren sich auf wenige Tische. Jemand schummelt etwas und holt gezielt eine bestimmte Gemeinschaftskarte aus dem Kartenhaufen: "Du bestellst eine Lisel für die Runde." Die Karte bleibt gleich auf dem Tisch und jeder nimmt sie nach Bedarf. Die Gäste sind wieder hungrig geworden und würden alles essen. Das Restaurant bietet jetzt die letzten verbliebenen Essensvorräte auf.

Jetzt sind alle erschöpft. Das Anruder-Monopoly endet, alle gehen nach Hause. Sie werden am nächsten Morgen in den Spiegel schauen und einen ganz frischen Sonnenbrand im Gesicht entdecken, die Herren besonders in den Geheimratsecken.

Alle können sich noch an den Stillstand im letzten Jahr und besonders an das ausgefallene Anrudern 2020 erinnern und sind froh und freuen sich: "Das war endlich wieder so ein richtiges Anrudern. Und die Parole "Abstand halten" - endlich vorbei! Und alle denken seufzend an den 1. Mai 2020 zurück.

Die jährlichen Bilder vom Anrudern sehen sich zum Verwechseln ähnlich. Nicht so die vom 1. Mai 2020.
Bildergalerie von Jörg Haußer