GESCHRIEBEN VON HANSJÖRG KÄUFER
Ergebnisse, die Hoffnung auf mehr machen. Das zeigten die Ulmer Starter bei der zentralen Kaderüberprüfung des Deutschen Ruderverbandes in Dortmund beim Langstreckentest am 1. Dezember 2024. Besonders gut wusste Harriet Wappler-Niemeyer zu überzeugen.
Auf zweierlei kam es im und um das Leistungszentrum im Dortmunder Norden an: Zum einen ging es um die physische Power auf dem Ergometer, tags darauf war im Einer Technik und individuelle Bootsleistung über 6 km gefragt. In beiden Disziplinen gelang es der 22-jährigen Ulmerin, nahtlos an ihre Leistungen aus der vergangenen Saison anzuknüpfen.
Zur Erinnerung: Im September holte sie im kanadischen St. Catherines WM-Bronze mit dem deutschen U-23-Achter. Jetzt, zum Übergang in die offene Klasse, knackte sie deutlich die vom Verband geforderte Norm von 6:55 min auf dem Ergometer, und das schafften von den 76 Starterinnen nur ganz wenige. Derart motiviert gelang ihr tags darauf im Einer erneut eine überzeugende Vorstellung. Den 6-km-Kurs durchruderte sie in 26:04, was sie in der Endabrechnung auf den 8.Rang spülte, zeitlich recht dicht an den Besten dran. "Ich bin mit beiden Tests richtig zufrieden. Vor allem im Einer gelang mir ein gutes Rennen"“, sagte Wappler-Niemeyer hinterher, "die deutsche Spitze ist nicht allzu weit weg von mir". In der Tat, ihre Entwicklung stimmt, seit Dortmund gehört die junge Ulmerin zum Kreis der Besten im DRV. Im Hinblick auf die Saison 2025 wird man bei der Bildung schlagkräftiger Boote kaum mehr an der sympathischen Ulmerin vorbeikommen.
Als nächste Maßnahmen folgen im Februar und März jeweils zwei dreiwöchige Trainingslager auf dem Lago Asul in Portugal. Dort werden dann die Klein-, Groß- und Mittelboote gebildet. Wappler-Niemeyer ist da völlig offen, in welchem Boot sie letztlich zum Einsatz kommt: "Ich denke, ich finde mich überall zurecht. Ich freue mich jedenfalls, dass ich hier meinen Einer gut ins Laufen brachte und im Gesamtpaket prima abgeliefert hab". Nach den Lehrgängen in Portugal geht es im April nochmals in die Kleinboote, im Mai folgt die World-Cup-Serie, Saisonhöhepunkt ist Ende September die Weltmeisterschaft in Shanghai/China. Es passt also alles für die Sportmanagement-Studentin, die weiterhin mit Leidenschaft auf ihr ganz großes Ziel hinarbeitet - die Spiele 2028 in LA.