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Kanal-Cup 2010: Deutschlandachter wird Zweiter


Das Ziel an der Rendsburger Eisenbahnhochbrücke ist nah                                     Fotos: Carsten Oberhagemann

Der Deutschlandachter musste beim Eon-Hanse-Cup auf dem Nord-Ostseekanal zwischen Breiholz und Rendsburg, seine erste Niederlage seit dem Neuanfang vor zwei Jahren hinnehmen. Hinter Großbritannien II belegte die Crew von Trainer Ralf Holtmeyer den zweiten Platz vor Großbritannien I, den deutschen U-23-Weltmeistern und dem US-Achter.

Es war die 10. Auflage des 12,7 km langen Rennens, in dessen Geschichte der Deutschlandachter erst zwei Mal geschlagen wurden. Sonst wurde das „ härteste Rennen der Welt“, wie es die Veranstalter gern nennen, immer nach der WM ausgefahren. Dieses Jahr stand alles unter anderen Vorzeichen: die WM ist erst Anfang November in Neuseeland, zwei Wochen sind es noch bis zur EM in Portugal. So kam man auf den Termin Ende August - die Athleten um Max Reinelt befinden sich mitten in der EM-Vorbereitung. Man absolvierte das Langstreckenrennen also „aus dem Training heraus“.

Reinelt und Co. kamen gut vom Start weg und lagen nach 2 Kilometern eine halbe Länge vor den beiden britischen Booten. Die US-Boys und die deutschen Nachwuchsruderer hatten da schon nichts mehr mit den vorderen Plätzen zu tun. Einen Kilometer später musste der Deutschlandachter seine Führung an Großbritannien I abgeben. Zwei weitere Kilometer ruderten die Deutschen und die beiden britischen Boote dicht beieinander, so dicht, dass sich die Ruderblätter des deutschen Achters mit denen von Großbritannien II touchierten. Das brachte die Deutschen aus dem Rhythmus, während der zweite britische Achter die Situation nutzte und gleich aufs Tempo drückte. Schlag für Schlag machten sie so Boden gut. Obwohl diese Crew sehr kurzfristig und nur für dieses Rennen zusammengestellt wurde, machte sie einen technisch geschlossenen Eindruck. Wie ein perfekt eingespieltes Team kamen sie am besten mit dem enormen Wellengang zurecht. Der Deutschlandachter und Großbritannien I leisteten sich dagegen den ein oder anderen technischen Schnitzer. Mit harten und raumgreifenden Schlägen bauten die bulligen Männer von der Insel ihre Führung aus. Nach 10 Kilometern ruderten sie gut drei Längen vor den Deutschen die wiederum Großbritannien I deutlich im Griff hatten. Mit 19 sec Vorsprung ruderte der mit Weltmeistern und Olympiasiegern besetzte Achter vor den Deutschen durchs Ziel. Ihnen war die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. Vier Längen dahinter belegte Großbritannien I den dritten Rang.


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Am Montag geht es für Reinelt und seine Kollegen mit dem Training in Dortmund weiter. In zwei Wochen wollen die Achterrecken unbedingt Europameister werden. Dann wird wieder über die international üblichen 2000m gerudert.

Stimmen zum Rennen
Max Reinelt: die Briten waren heute eindeutig stärker. Die Schlüsselstelle des Rennens war für mich die Kollision mit den Briten. Die haben das schlau gemacht, sich nicht aus dem Rhythmus bringen lassen und gleich einen Spurt drauf gesetzt. Danach konnten sie uns kontrollieren und ihre physische Stärke voll ausspielen. Wir müssen das jetzt abhaken und uns auf die EM in Portugal konzentrieren.

Schlagmann Gregor Hauffe (Leverkusen): die Briten haben verdient gewonnen. Ich bin mir aber sicher, dass wir über die 2000m nicht mehr geschlagen werden.

Trainer Ralf Holtmeyer (Dortmund): das war heute der Tag der Engländer. Das Rennrudern ist in England professionell aufgestellt. Der Sieg hat mich jedenfalls nicht überrascht. Es war klar, dass unsere Siegesserie irgendwann mal reißen musste.

Steuermann Martin Sauer: klar ist das jetzt erst mal eine Enttäuschung. Trotzdem bleibt unser großes Ziel 2012 in London was gewinnen.

Fotogalerie von Carsten Oberhagemann

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