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WM 2009 in Posen beginnt

von Hansjörg Käufer

Käufer im Flaggschiff, Hartmann mit Chance
Zwei Ulmer starten bei der Ruder-WM

Bei der Ruder-WM in Posen sind auch zwei Ulmer mit im Boot. Im Zweier ohne rechnet sich Kerstin Hartmann gute Chancen aus. Urs Käufer zählt mit dem Deutschland-Achter sogar zu den Favoriten.

Morgen, Samstag beginnt in der polnischen Messestadt Posen die Ruder-Weltmeisterschaft mit der Eröffnungsfeier. Mit dabei sind auch zwei vom Ulmer Ruderclub Donau (URCD): Kerstin Hartmann und Urs Käufer haben sich mit ihren herausragenden Saisonleistungen qualifiziert. Sportlich ernst wird es ab Sonntag. Dann steht für den Zweier-ohne mit Hartmann und ihrer Partnerin Marlene Sinnig (Krefeld) der Vorlauf auf dem zwei Kilometer langen Malta-Kurs im Osten der 300.000-Einwohner-Metropole an. Der Deutschland-Achter mit Urs Käufer startet am Montag mit seinem Vorlauf in die WM-Woche.

Für Hartmann und Käufer ist die WM-Teilnahme die Krönung einer äußerst erfolgreichen Saison. Seit dem World-Cup Finale von Luzern, als Hartmann/Sinnig Silber holten und für Urs Käufer sogar Gold im Achter heraussprang, wurden die Trainingsumfänge noch einmal gesteigert. Zuletzt arbeiteten die Ulmer mit dem Nationalteam in Ratzeburg. "Manchmal waren wir schon so platt, dass die Kiste nicht mehr sauber lief" gibt Urs Käufer einen Einblick in die täglichen Strapazen. Damit die Ruderer regeneriert in WM starten können, wurde Anfang der Woche das Training gedrosselt.

Gestern reiste die deutsche Equipe nach Posen. Wie Kerstin Hartmann machen viele der jüngeren Ruderer erstmals Bekanntschaft mit der WM-Strecke. 14 Nationen haben im Frauen-Zweier gemeldet. Darunter sind einige dicke Brocken, so zum Beispiel das US-Boot mit Zsuzsanna Francia und Erin Cafaro. Letztes Jahr holten die beiden mit dem US-Achter Olympiagold. Mit Neuseeland, Rumänien und Australien ist ebenfalls stark zu rechnen.

Da wird es für Kerstin Hartmann und Marlene Sinnig nicht einfach, ins Finale zu kommen. Verstecken muss sich die deutsche Auswahl vor der internationalen Konkurrenz allerdings nicht. Sie sind körperlich zwar eher im hinteren Drittel des Feldes einzuordnen, doch mit ihrer Nervenstärke, ihrer herausragenden Technik und ihrer Kampfkraft machen sie dieses Manko mehr als wett. "Wir werden das Vorrennen erst mal locker, aber konzentriert angehen" blickt Hartmann ihrem ersten WM-Einsatz entgegen.

Im Männer-Achter sitzt Urs Käufer mit Gregor Hauffe (Leverkusen), Florian Mennigen (Ratzeburg), Kristoph Wilke (Radolfzell) Richard Schmidt (Trier), Filip Adamski (Mannheim), Toni Seifert (Leverkusen), Sebastian Schmidt (Mainz) und Steuermann Martin Sauer (Berlin) in einem Boot. Das bisher ungeschlagene deutsche Flaggschiff geht als Mitfavorit ins Rennen. Am stärksten einzuschätzen ist Olympiasieger und Titelverteidiger Kanada. In Luzern freilich hat der Deutschland-Achter Kanada geschlagen. Noch vor der Siegerehrung am Rotsee warfen die Gedemütigten den Deutschen den Fehdehandschuh hin und kündigten Revanche an.

Ohne auf dieses Getöse zu achten bereitete sich der Deutschlandachter gewissenhaft auf die WM vor. Immer wieder setzte Bundestrainer Ralf Holtmeyer seine Männer in wechselnden Besetzungen vom Flaggschiff in die Klein- und Mittelboote. Jeder soll mit jedem harmonieren, so die Devise. Ihr gutes Verständnis inner- und außerhalb des Bootes, ihre Zielstrebigkeit und nicht zuletzt ihr fabelhaftes Gefühl für den Bootsvortrieb zeichnet die Besatzung des Deutschlandachters 2009 aus. Dazu kommt noch ein gehöriger Schuss Erfahrung. Jahrelang sind die acht Männer bereits im Geschäft.

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