Hoffnungsvoll in den Winter
Käufer im Soll - Achtungserfolge für Reinelt und Kerstin Hartmann
Bei winterlichem Ekelwetter haben die Ruderer ihre erste Standortbestimmung für die neue Saison in Dortmund hinter sich gebracht. Die Athleten vom Ulmer Ruder-Club Donau zeigten sich gut vorbereitet.
Sechs Kilometer auf dem Dortmund-Ems-Kanal im Kampf gegen die Uhr und den inneren Schweinehund. Das ist alljährlich im Spätherbst die Aufgabe für die ambitioniertesten deutschen Ruderer. In diesem Jahr waren die Bedingungen besonders widrig: Bei Schneeregen mussten sie sich unter den Augen des neuen Cheftrainers Hartmut Buschbacher beweisen.
Die Athleten des Ulmer Ruder-Clubs Donau (URCD) fuhren dabei akzeptable Ergebnisse ein. Zwar konnte sich kein Boot ganz vorne platzieren, dennoch befindet man sich auf Tuchfühlung zu den Schnellsten. Die Ulmer können nun gut motiviert ins Wintertraining gehen, um beim nächsten Aufeinandertreffen im April in Leipzig noch besser dazustehen. Da in Dortmund den ganzen Tag über Windstille herrschte, waren die gemessenen Zeiten diesmal alle aussagekräftig und untereinander vergleichbar.
Urs Käufer belegte mit Filip Adamski (Mannheim) im Zweier in 22:07 den vierten Platz. Auf die Sieger Christoph Wilke und Richard Schmidt (Radolfzell/Trier) fehlten den beiden 21 Sekunden. Platz zwei belegten in 21:52 Florian Eichner/Philip Naruhn aus Halle vor dem olympischen Überraschungsduo Tom Lehmann und Felix Drahotta (Rostock/22:02). Der angekündigte Angriff einiger Nachwuchsboote blieb in Dortmund aus.
"Dafür, dass Filip und ich erst vor vier Wochen die Schlagplätze getauscht haben, können wir zufrieden sein", sagte Käufer. Dieser Sichtweise schloss sich Bundestrainer Christian Viedt an: "Wir stehen nach einer langen Trainingspause am Anfang eines neuen Zyklus. Von daher passt der Einstand."
Max Reinelt musste mangels Partner in den Einer steigen, für einen Riemen-Ruderer eine undankbare Aufgabe. Er erledigte sie besser als erwartet. Zwar hört sich der 20. Rang nicht berauschend an, in 24:11 Minuten lag er aber in der Nähe einiger Skull-Spezialisten. "Sechs Kilometer im Einer sind brutal anstrengend", so sein Fazit - gekämpft hat er bis zum Schluss.
Nächste Woche zieht Reinelt an den Dortmunder Olympiastützpunkt und widmet sich wieder ganz dem Riemenrudern. U-23-Bundestrainer Thomas Affeldt rechnet fest mit dem 20-Jährigen.
Ähnlich ist die Leistung von Kerstin Hartmann zu werten. Sie belegte in 26:57 Minuten den 22. Platz und bewegte sich im Mittelfeld der Skullerinnen. Auftrieb dürfte ihr auch die Tatsache geben, dass sie in der Nähe einiger Achter-Frauen ankam, die ebenfalls im Einer ran mussten. So war ihre frühere Partnerin Katrin Reinert (Heilbronn) nur sechs Sekunden schneller.
Der Sprung ins U-23-Nationalteam ist für die Studentin zu schaffen. Gelingt ihr eine weitere Steigerung rückt sogar das A-Team in greifbare Nähe.
Claudia Reinelt belegte bei ihrem ersten Auftritt bei den leichtgewichtigen Frauen den 19. Platz, und reiht sich im U-23-Ranking im Mittelfeld ein. Angesichts ihrer 18 Jahre hat die junge Ulmerin durchaus das Potenzial sich bis im Frühjahr weiter zu steigern. Dem gleichaltrigen Carsten Lormes (35.) bleibt nach seiner Premiere die Erkenntnis, dass über den Winter noch viel Arbeit wartet, um sich im Frühjahr weiter vorne platzieren zu können.
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