Mit neuen Partnern in den Winter
von UTE GALLBRONNER
Langstreckentests wegweisend für die nächste Saison - Käufer hofft auf Peking
Es ist das letzte Aufbäumen der Ruderer im alten Jahr und wegweisend für die neue Saison: Die "Fleischbeschau" - oder höflicher ausgedrückt, der Leistungstest für die Kaderathleten auf der Langstrecke. Max Reinelt und Kerstin Hartmann waren mit neuen Partnern unterwegs.
Dick vermummt: Kerstin Hartmann (hinten) und ihre neue Partnerin Sandra Luptowitsch. Foto: Hansjörg Käufer
Es ist die erste wichtige Standortbestimmung im Kampf der 22 ernstzunehmenden Bewerber für die 14 Rollsitze in den olympischen Bootsklassen. "Neben den physischen Werten, die im Kraftraum und auf dem Ergometer erreichnet werden, zähler vor allem die Leistung im Zweier ohne", hat Bundestrainer Dieter Grahn festgelegt.
Physisch hat Max Reinelt keine Probleme. Schon in seinem ersten U-23-Jahr gehörte er zu den körperlich stärksten Nachwuchs-Männern. Doch er muss sich an einen neuen Partner gewöhnen, weil Jan Rupp aufgehört hat. In Abstimmung mit U-23-Chefcoach Thomas Affeldt wurde der Dortmunder Felix Feldhaus ausgeguckt. Der 21-Jährige gehört wie Reinelt auf dem Ergometer zu den Stärksten und saß mit dem Ulmer im Silber-Achter bei der U-23-WM.
In Dortmund müssen die beiden Kraftprotze zeigen, dass sie es auch technisch auf die Reihe bekommen. "Es sieht ganz gut aus", meint der Ulmer Nachwuchs-Trainer Björn Gehrmann. Wie Reinelt hat auch Kerstin Hartmann das Ziel bei der U-23-WM in Brandenburg dabei zu sein. Sie muss aber ohne Katrin Reinert auskommen, mit der sie jahrelang die Konkurrenz in Grund und Boden gerudert hatte. Die Heilbronnerin ist nach Dortmund gewechselt und macht sich Hoffnungen auf ein Olympia-Ticket für Peking.
Kerstin Hartmann (19) hat sich mit der 18-jährigen Sandra Luptowitsch zusammen getan. Die Esslingerin ist von den Skullern ins Riemenboot gewechselt. "Die beiden haben sich zusammengesetzt, und es hat einfach gepasst", sagt Gehrmann. Seit Oktober trainieren sie gemeinsam. Beim Kadertest in Mannheim am vergangenen Wochenende sah alles sehr harmonisch aus.
Überzeugt haben auf dem Neckar auch die B-Junioren Michael Nemmer und Urs Humpenöder, die den landesweiten Langstreckenvergleich für sich entschieden haben. Wie Tim Rupp und Christian Schwaderer, die auf Rang vier landeten, und dem im Einer angetretenen Konstantin Grimminger (14.), sind die beiden von Gehrmann in die Trainingsgruppe von Uwe Hallm gewechselt. Dazu kommt A-Junior Christoph Peitz, für den Hallm noch einen Partner sucht.
Bei den jungen Frauen war das Ulmer Team in Mannheim etwas ausgedünnt, da einige mit Krankheiten zu kämpfen hatten. So war Claudia Reinelt ihre Partnerin Theresa Hanke abhanden gekommen. "Aber nur in diesem Wettkampf", gab Gehrmann gleich Entwarnung. Die beiden Leichtgewichte wollen weiter durchhalten.
"Ich denke, wir können auch in der neuen Saison ganz gut mitmischen", schätzt Gehrmann die Lage optimistisch ein. Eine neue Anfängergruppe ist jetzt ins Training eingestiegen. Betreut wird sie von Eva Nitschke, der Mutter von Urs Käufer, sowie den früheren Aktiven Viola Pfersich und Julien Herion.
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