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JWM 2006 - Behängt mit Edelmetall in die Ferien

HJK

Gold für Kerstin Hartmann mit Katrin Reinert, Silber für Max Reinelt im Deutschland-Achter. Juniorinnen-Zweier macht Hoffnung für die Zukunft - Rupp zittert auf der Tribüne mit den Kollegen

Gold für Kerstin Hartmann, Silber für Max Reinelt im Deutschland-Achter. Die Bilanz des Ulmer Ruderclubs Donau (URCD) bei der Junioren-WM ist nahezu perfekt.

    
Die Ulmer WM-Teilnehmer strahlten um die Wette: Max Reinelt (unten rechts) holte mit dem Achter Silber, Kerstin Hartmann (rechts) und Katrin Reinert Gold. Fotos: Klaus Gibel

Silber bei der U-23-WM, jetzt Gold bei den Juniorinnen unter 19 Jahren - für Kerstin Hartmann und ihre Heilbronner Partnerin Katrin Reinert sind es traumhafte Ruder-Wochen. Auf der Amsterdamer Bosbaan waren die beiden im Zweier ohne Steuerfrau nicht zu schlagen.

Der Sieg war keine Überraschung, wohl aber der härteste Konkurrent. Statt der Rumäninnen stürmten Nadejda Slavcheva und Iskra Angelova aus Bulgarien gleich nach dem Start an die Spitze des Feldes. Bis zur Hälfte lagen sie eine Länge vor Hartmann/Reinert, die auf den letzten 500 Metern aber Schlag für Schlag aufkamen und mit ihrem gefürchteten Endspurt die Konkurrenz stehen ließen. Bei 7:17,36 Min. blieb die Zeit nach 2000 m stehen. Bulgarien folgte in 7:18,79, Titelverteidiger Rumänien wurde in 7:21,51 Dritter.

Trainer Uwe Hallm war früh siegessicher, wie er hinterher sagte: "Als nach 1000 Metern die Rumäninnen eine Länge hinter uns ruderten, wusste ich, dass Gold an uns geht. Es war routiniert wie Kerstin und Katrin zum Schluss ihr Feuerwerk zündeten." Dagegen gestand Kerstin Hartmann ein, dass sie vor dem Rennen die Favoriten-Bürde doch gespürt hat: "Wir waren extrem nervös. Das fing schon am Vorabend an." Doch im Rennen machten die beiden dann alles richtig.

In der nächsten Saison wollen die 18-Jährigen auf jeden Fall zusammen bleiben und die U-23- Klasse aufmischen. Dort bewegen sie sich als Vizeweltmeisterinnen schon jetzt auf Augenhöhe mit Gegnerinnen, die in zwei Wochen bei der WM der Aktiven in Eton um Medaillen rudern wollen. Der Zweier, der bei der U-23-WM Gold mit 33 Hundertstel Vorsprung vor Hartmann/Reinert holte, sitzt im favorisierten rumänischen Achter.

Der Quervergleich verheißt also eine erfolgreiche Zukunft und lässt sogar auf die Olympischen Spiele in Peking hoffen. Im kommenden Jahr muss Katrin Reinert aber erst einmal ihr Abitur bewältigen, ein Jahr später ist Kerstin Hartmann dran.

Auch im Achter der Junioren saß mit Max Reinelt ein Ulmer. Als Halbfinalsieger legten die Deutschen gleich mächtig los und setzten sich knapp an die Spitze des Feldes. Dicht gefolgt von Neuseeland ging es auf die Zwischenzeit bei 1000 Meter zu. Dieses Duell setzte sich fort, wobei die Ozeanier sich langsam vorbei schoben und im Endspurt auch die besseren Reserven hatten. Eine dreiviertel Länge fehlte dem Deutschland-Achter letztlich zum Titel. Mit Silber vor den heranfliegenden Italienern konnten die Acht aber zufrieden sein.

Jan Rupp zitterte auf der Tribüne mit seinem Teamkollegen mit. Seit Ende Juni im Trainingslager war klar, dass er die undankbare Rolle des Ersatzmannes einnehmen musste. Das hieß: Genauso viel Training, aber eben nicht mit im Boot. An der Bosbaan durfte er aber erstmals die Luft eines ganz großen Ruder-Wettkampfes schnuppern, und das hat Lust auf mehr gemacht. In welchem Boot es bei Reinelt und Rupp weitergeht, wissen die beiden noch nicht, aber sie gehen auf jeden Fall motiviert in die neue Saison.

Jetzt wollen die drei Ulmer nach den harten, entbehrungsreichen Wochen erst mal die Schulferien genießen. Das erste Glas Sekt gab es gleich, nachdem die Boote verladen waren. Abend ging es dann zum Galadinner des deutschen Verbandes und anschließend in die Disco.

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