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Auf der Erfolgswelle in Hazewinkel

HJK

Silber für die Ulmer Kerstin Hartmann und Raimund Hörmann bei der U-23-WM. Achter mit Biss - Nur drei Zehntelsekunden fehlen Zweierdamen zum großen Wurf

Mit je einer Silbermedaille haben Raimund Hörmann im Achter und Kerstin Hartmann im Zweier ohne Steuerfrau bei der U-23-WM der Ruderer im belgischen Hazewinkel die Erwartungen übertroffen. Beide Boote mit Ulmer Beteiligung zeigten sich zu ihren Finals auf den Punkt fit.
 

Nur drei Zehntel fehlten: Für Kerstin Hartmann (rechts) und Katrin Reinert wäre fast noch Gold möglich gewesen. Foto: Hansjörg Käufer

Als dem deutschen Achter im Vorjahr vom kanadischen Flagschiff kurz vor dem Ziel die Bronzene entrissen wurde, war die Enttäuschung groß. Vier Ruderer, darunter der Ulmer Raimund Hörmann, sind von der damaligen Crew übrig geblieben. Diesmal wollten sie unbedingt aufs Podest - was mit der Silbermedaille auch eindrucksvoll gelang.

In einem spannenden Finale ruderte der Achter des kanadischen Verbandes zu einem Start-Ziel-Sieg. Der deutsche Achter positionierte sich zunächst knapp hinter Titelverteidiger Rumänien an dritter Stelle. Als Vizeweltmeister Italien nach 1100 m von hinten mächtig Druck machte, erkannte man im deutschen Schiff die Gefahr. Um Silber und Bronze entwickelte sich nun zwischen Rumänien, Italien und Deutschland ein erbitterter Dreikampf. Doch die Deutschen ließen sich nicht mehr die Butter vom Brot nehmen, zeigten das beste Stehvermögen dieser drei Boote - und lagen 400 m vor dem Ziel ungefährdet auf dem Silberrang.

Ein toller Endspurt brachte den deutschen Achter dann noch näher an die führenden Kanadier heran, der Griff nach Gold scheiterte schließlich um eine Sekunde. In der Weltklassezeit von 5:31,78 ging Silber an Deutschland. Italien holte Bronze, während die Titelverteidiger aus Rumänien diesmal mit dem vierten Rang vorlieb nehmen mussten. Die USA und Polen ruderten abgeschlagen hinterher.

Die zweite von vier Silbermedaillen für den Deutschen Ruderverband (DRV) besorgte der Zweier ohne Steuerfrau mit der Ulmerin Kerstin Hartmann. Doch weder Trainer Uwe Hallm noch seine beiden Ruderinnen konnten selbst nach der Siegerehrung kaum glauben, was ein paar Minuten zuvor noch abgelaufen war. Dem deutschen Zweier, der nach einem verhaltenen Start nach 1000 m hinter den Topfavoriten aus Rumänien und Australien mit knapp zwei Längen an dritter Stelle ruderte, wuchsen auf der zweiten Streckenhälfte regelrcht Flügel. Schlag für Schlag machte Hartmann und ihre Mitstreiterin

Katrin Reinert aus Heilbronn Wasser auf die Vorlaufsiegerinnen aus Australien gut. Als die beiden auf den letzten 500 m zum Endspurt ansetzten, mussten sich die Ruderinnen von Down Under, Phoebe Stanley und Katlyn Gray, an dieser Stelle bereits mit Bronze begnügen. Der deutsche Zweier kam immer immer besser in Fahrt und nur mit letzter Kraft konnten die Rumäninnen drei Zehntelsekunden vor den anstürmenden Deutschen die Goldmedaille retten.

Trotz der knapp entgangenen Goldmedaille war das schwäbische Trio mit Silber mehr als zufrieden. "Dafür, dass wir hier aus dem vollen Training angetreten sind und Hazewinkel als Vorbereitungsrennen für die Junioren-WM nutzten, ist das ein unglaubliches Ergebnis", schwärmte Hallm.

Zeit zum Feiern blieb den Dreien allerdings nicht: Sofort nach dem Rennen mussten sie sich auf den Weg nach Berlin zum Trainingslager der Junioren machen. "Auf dem Flugplatz werden wir bestimmt eine ruhige Ecke finden um mal kurz auf das Silber anzustoßen", meinte der Ulmer Coach augenzwinkernd.

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