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Donau-Cup 2006 - 24 Siege für die Athleten des Ulmer Ruderclubs

Von Karl-Michael Dittrich

Claudia Reinelt siegt beim Donau-Cup nach Belieben

Ulm. Der sportliche Stellenwert des Donau-Cups für ambitionierte Ruderer ist eher zweitrangig: Es gilt der olympische Gedanke "Dabeisein ist alles". Aber wenn die Boote dann nebeneinander im Wasser liegen, das Wasser von den kraftvollen Zügen aufgewühlt wird, dann will auch keiner verlieren. Also gab es am vergangenen Wochenende auf der Donau neben den populären Drachenboot-Rennen auch zum Teil spannende und sportlich interessante Vergleiche.

Viele Gäste des Ulmer Ruderclubs hatten es sich trotz der Fußball-Weltmeisterschaft nicht nehmen lassen, eine Mannschaft an die Donau zu schicken. Vor allem die Nachwuchsruderer aus Dortmund und Ingelheim weckten Interesse bei den Zuschauern. Und die Rennen der Königsklasse: Die Achter waren sowohl am Samstag über die Kurzstrecke von 250 Metern als auch am Sonntag über die 500-Meter-Distanz die Rennen mit dem größten Anfeuerungsfaktor. Beide Male behielt die Mannschaft des B-Nationalkaders aus dem Leistungszentrum Dortmund doch recht deutlich die Oberhand: Über 250 Meter benötigte sie 43,88 Sekunden, über 500 Meter 1:21,90 Minuten.

Gesamte Gefühlsbandbreite
Insgesamt freute sich Raimund Hörmann senior über 24 Siege seiner Schützlinge, obgleich die Top-Athleten seines Clubs ­ darunter sein Sohn Raimund junior ­ derzeit das obligatorische Regatta-Verbot trifft, weil sie sich für in Kürze anstehende Weltmeisterschaften vorbereiten und dies natürlich keine Extratouren zulässt.

Immerhin schickte der Ulmer Ruderclub zwei frisch gebackene Deutsche Juniorenmeisterinnen auf die Strecke: Claudia Reinelt und Theresa Hanke hatten den Titel im Doppelzweier vor Wochenfrist gewonnen und ließen vor eigenem Publikum gern ihre Leistungsfähigkeit aufblitzen. In ihrem Stammboot gewannen sie an beiden Tagen letztlich souverän, aber auch im Einer gingen sie ins Rennen. Claudia Reinelt war auch hier an beiden Tagen nicht zu schlagen, Theresa Hanke musste über 250 Meter mit dem 3. Platz, über 500 Meter mit dem 2. Platz zufrieden sein.

Für viele Nachwuchsruderer ist der Donau-Cup aber dennoch der wichtigste Tag im Jahr, bietet er doch Gelegenheit, auf eigenem Wasser in die große Regatta-Welt hineinzuschnuppern. Entsprechend aufgeregt und ernsthaft gingen die hoffnungsvollen Talente in ihre Rennen ­ zwischen großem Jubel und enttäuschten Tränen gab es die ganze Gefühlsbandbreite zu erleben.

Aber auch die älteren Semester ließen es sich nicht nehmen, noch einmal die Ruder in die Hand zu nehmen und die Herausforderung anzunehmen. Olympiasieger Raimund Hörmann und Ex-Bundesliga-Basketballer Mike Dauser suchten den Wettkampf im Doppelzweier der Masters-Klasse ­ eine freundlichere Bezeichnung als der Begriff "Senioren"­ und landeten an beiden Tagen jeweils auf dem zweiten Platz. Und waren auch noch Drachenboot gefahren. Dabei war ihre Zeit von 1:38,99 Minuten in einer Leistungsebene, die den beiden Ulmer Ruderern auch in der A-Junioren-Klasse fast zum Sprung aufs Treppchen gereicht hätte. Insofern hat die Bezeichnung "Masters" durchaus seine Berechtigung.

Das Achterrennen stand beim Donau-Cup im Mittelpunkt des Interesses. Die Ulmer Junioren konnten sich allerdings nicht als Sieger feiern lassen.

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