Skip to main content

Motorboot des URCD gekentert

von Hans-Uli Mayer

Starke Strömung der Donau behindert Bergung

Mit Narretei hatte das Bootsunglück auf der Donau nichts zu tun, das der Feuerwehr und dem THW einen ungewöhnlichen Rosenmontageinsatz bescherte. Ein Motorboot des Ruderclubs war gekentert und hatte sich mitten im Fluss verfangen. Die Bergung war kompliziert.


Leichter gesagt als getan - die Rettung des havarierten Motorboots auf der Donau. Foto: Thomas Heckmann

Die wichtigste Nachricht zuerst: Der Trainer des Ulmer Ruderclubs, dessen Motorboot am Rosenmontag auf der Donau kenterte, blieb unverletzt. Wie die Neu-Ulmer Feuerwehr gestern mitteilte, konnte sich der Mann retten - allerdings nur durch einen beherzten Sprung in das eiskalte Wasser der Donau. Der Mann konnte sich aus eigener Kraft retten und ans Neu-Ulmer Ufer schwimmen.

Vorausgegangen war ein Motorschaden an dem Boot. Der Trainer war mit der Zille namens "Sepp 1" auf der Donau unterwegs, um eine Zweier-Ruderbesatzung zu unterweisen. Oberhalb der Eisenbahnbrücke in Richtung Illerspitze streikte der Viertakter plötzlich und das kleine Motorboot trieb manövrierunfähig auf der Donau. Wie es der Zufall will, krachte die Zille auf einen der Brücke vorgelagerten Poller, der wegen der Bauarbeiten an der Eisenbahnstrecke schon vor Monaten in den Grund des Flusses getrieben worden war.

Das Boot bekam an dem Poller Schlagseite, verkeilte und lief in sekundenschnelle mit Wasser voll. Alle Rettungsversuche des Trainers, der sich allein in dem Boot befand, schlugen fehl. Schließlich sprang er ins Wasser und rettete sich ans Ufer. Dort verständigte er sofort die Feuerwehr und das THW, die sich mit der Rettung des Bootes allerdings schwer taten. Ein Feuerwehrboot sicherte die Unglücksstelle flussabwärts und  wäre auch dazu ausgerüstet gewesen, eventuell austretenden Treibstoff aufzufangen. Denn dem galt der erste Einsatz. Ein vollgefüllter Tank trieb nur an einem Plastikstrick hängend bereits im Wasser und drohte abzureißen.

Als diese Gefahr gebannt war, hieß es, das Boot zu bergen, das zunächst mit einem Stahlseil zur Uferseite hin fixiert wurde. Eine Bergung vom Fluss aus war wegen des niedrigen Wasserstands nicht möglich. Taucher des THW kamen auch nicht so an das Boot heran, dass sie es ans Ufer hätten ziehen können. Sie konnten lediglich Drahtseile verspannen, an denen die Zille hochgezogen werden konnte. Glücklicherweise hatte ein Kranführer der benachbarten Baustelle an der Eisenbahnbrücke die Bemühungen bemerkt und seine Hilfe angeboten. Er ließ von seinem Ausleger aus ein dickes Drahtseil herunter, an dem das Boot befestigt und schließlich ans Neu-Ulmer Ufer gehievt werden konnte.

  • Geändert am .
  • Aufrufe: 2891