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Die Tücken einer launischen Dame - Beim Donau-Cup sind die Talente dran

von UTE GALLBRONNER

Am Wochenende greift der Nachwuchs in der Friedrichsau zu den Rudern. Doch der neue Trainer Uwe Hallm wird seinen ersten Donau-Cup verpassen: Er bereitet sich mit seinen stärksten Schützlingen im Leistungszentrum in Breisach auf die deutschen Meisterschaften vor.


Er hat sich arrangiert mit der Donau, die er eine launische Dame nennt: Uwe Hallm kann mit seiner Arbeit bislang zufrieden sein. Foto: Volkmar Könneke

Mit dem Termin für den 17. Donau-Cup, der für die Ruderer morgen um 11 Uhr beginnt, ist es so eine Sache. Einige wichtige Protagonisten des Ulmer Ruderclubs Donau (URCD) können nicht dabei sein. Urs Käufer zum Beispiel. Der hofft zumindest, dass es keinen Besuch an heimischen Wassern gibt. Denn nur wenn er mit seinen Kollegen vom U-23-Vierer beim Weltcup in München nicht ins sonntägliche Finale kommt, gibt es einen Abstecher nach Ulm.

Käufer, der allerdings am Olympia-Stützpunkt in Dortmund trainiert, steht für das sehr erfolgreiche Jahr des URCD. Für die U-23-WM ist er gesetzt, vielleicht klappt es sogar mit der "richtigen" WM. "Das ist ein Vierer, der sich gesucht und gefunden hat", sagt URCD-Trainer

Uwe Hallm: "Da stimmt die Moral." Dinge, die nach seiner Meinung beim Rudern sehr wichtig sind, "auch wenn in den Lehrbüchern immer steht, dass die physische Kraft entscheidet". Käufer, Filip Adamski sowie die Brüder Jan und Falk Müller haben das Angebot abgelehnt, dass nur einer oder zwei ihre Chance bei den Erwachsenen bekommen. Sie wollen am Wochenende gemeinsam versuchen, "Deutschland I" zu schlagen.

Kerstin Hartmann hat mit der Heilbronnerin Katrin Reinert ebenfalls die ideale Partnerin gefunden. "Das ist ein Riesending, das ihr da gelingt", lobt Hallm seine Musterschülerin. Bei der Junioren-WM ist sie auf jeden Fall starten - kommt nur drauf an in welchem Boot.

So störend die deutschen Nachwuchs-Meisterschaften in der kommenden Woche für den Donau-Cup sind, da auch viele andere Vereine im Trainingslager sind, so hoffnungsfroh blickt Hallm den Titelkämpfen entgegen. Fünf Leute gehen im U-23-Bereich an den Start. Der Titel für Käufer ist programmiert, Raimund Hörmann hat sich den WM-Platz im Achter gesichert und auch Annika Held dürfte im Vierer dabei sein. Florian Schercher will noch aufspringen, und auch Daniel Held zumindest im Titelrennen ein Wörtchen mitreden.

Sie alle sind am Wochenende nicht in Ulm. Wohl aber Lena Nemmer und Claudia Reinelt. Die B-Juniorinnen gehören ebenfalls zur deutschen Spitze, starten aber beim Heimrennen. "Schließlich ist der Donau-Cup für unseren Nachwuchs wichtig. Es freut mich nicht gerade, dass wir nicht da sind. Aber man muss Prioritäten setzen", sagt Hallm. Denn in Breisach herrschen ideale Bedingungen: Keine Strömung, keine wechselnden Wasserstände. anders als auf der Donau. "Einen Tag laufen wir auf Grund, am nächsten sind wir am Absaufen. Sie ist eben ein bisschen launisch die Dame", meint Hallm. Dennoch hat er sich mit ihr angefreundet.

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