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Essener Regatta 2005 - Käufer rüttelt an der Hierarchie

UWE/HJK

U 23-Vierer überholt A-Auswahl. Hoffen auf weitere Bewährungsprobe

Überraschung durch Urs Käufer und seine Kollegen im ungesteuerten Vierer: Das U 23-Boot gewann die Essener Hügelregatta und empfahl sich für einen Weltcup-Start.


Strahlendes Quartett: Jan Müller, Philip Adamski, Urs Käufer und Falk Müller (von links) haben in Essen für einen Paukenschlag gesorgt. Privatfoto

Eigentlich ging es für die Athleten des Ulmer Ruderclubs Donau auf dem Essener Baldeneysee darum, sich für die U 23-WM zu empfehlen. Die findet im Juli in Amsterdam statt. Das ist ihnen gelungen, aber einer träumt von einer weiteren Reise: Urs Käufer will nach Japan, zur WM der "Erwachsenen".

Seit zweieinhalb Wochen sitzen Urs Käufer und sein Doppel-Partner Philip Adamski (Mannheim) mit den Brüdern Jan und Falk Müller in einem Boot. Das Quartett verstand sich auf Anhieb so gut, dass Bundestrainer Dieter Grahn beschloss, die Youngster in der offenen Klasse ins Rennen zu schicken. "Er wollte einfach sehen wie wir uns anstellen", sagt Käufer.

Das, was er gesehen hat, muss Grahn gefallen haben. Schon im Vorlauf ließ das U 23-Boot erkennen, dass es kein Kanonenfutter ist. Als Zweiter hinter Dänemark zog es ins Finale ein. Dort wartete Polen, der Sechste der Olympischen Spiele von Athen, und der neu gebildete deutsche A-Vierer, der vom Ulmer Ex-Trainer Christian Viedt betreut wird. Auch hier geballte Erfahrung: Schlagmann Michael Ruhe, Jan Herzog und Sebastian Thormann haben bereits WM-Medaillen gewonnen, dazu kam Hanno Wienhausen.

Nach dem Blitzstart der Dänen übernahm bald Polen die Spitze. Der deutsche A-Vierer schob sich mit der U 23-Crew im Schlepptau ebenfalls an den Dänen vorbei, und lag zur Halbzeit bei 1000 m eine halbe Länge hinter den Polen sowie eine halbe vor den Youngster.

Zu diesem Zeitpunkt spürte Käufer, dass eine Überraschung drin war: "Wir haben immer besser zusammen gefunden, und dann haben wir einen rausgehauen." Mit dem Ergebnis, dass sie sich nicht nur am A-Vierer vorbeischoben, sondern auch an Polen. In 5:54,46 Min. gewann die Crew - so schnell war noch nie ein U 23-Vierer. "Wir hoffen, dass wir noch eine Chance bekommen", sagt Käufer. Beim Weltcup in München beispielsweise. Heute Abend will Grahn entscheiden. "Es kann sein, dass die Boote noch mal gegeneinander antreten. Es kann auch sein, dass ein neuer Vierer ausprobiert wird", sagt Viedt. Florian Schercher, Raimund Hörmann und Daniel Held waren derweil in der U 23-Klasse am Start.

Schercher führte seine Vierer-Crew als Schlagmann auf Platz zwei. Zwei Längen dahinter folgten die Boote mit Raimund Hörmann (4.) und Daniel Held (5). Am zweiten Regattatag starteten die U 23-Fahrer in den Achtern. Hier waren die Vorzeichen anders: Käufer saß mit Schercher im favorisierten Boot. Nach anfänglicher Führung bekamen sie die Härte des Kampfs aber zu spüren: Die Crew um Hörmann überholte bei Halbzeit und fuhr mit einer Länge Vorsprung ins Ziel.

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