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U23-WM 2003 - Der Flug des Vierers

HJK

Käufer gewinnt bei U-23-WM Gold, Hörmann landet auf Platz vier. Der Achter ohne Chance gegen die übermächtige Konkurrenz

Der Traum von Ulmer Medaillen bei den U-23-Weltmeisterschaften der Ruderer in Belgrad ging zur Hälfte in Erfüllung. Urs Käufer holte mit dem gesteuerten Deutschland-Vierer Gold. Raimund Hörmann belegte dagegen mit dem Achter den undankbaren vierten Platz.   Bei unmenschlichen Temperaturen von 35 Grad und leichtem Gegenwind wurde es vor den Toren Belgrads im Sport- und Naherholungszentrum "Ada Ciganlija" mit der erhofften Medaille für jeden der Ulmer WM-Teilnehmer nun doch nichts. Während der gesteuerte Deutschland-Vierer mit dem Ulmer Urs Käufer an Bord die Goldmedaille bei den U-23-Weltmeisterschaften holte, musste sich der deutsche Achter mit Raimund Hörmann mit dem undankbaren vierten Rang begnügen.  

Was man nach dem souveränen Vorlaufsieg des deutschen Vierers schon leise hoffen durfte, nämlich eine Top-Platzierung, setzten Jan-Ole Gehrmann (Mühlheim), Philipp Narhuhn (Halle), Konstantin Drews (Hamburg), Steuermann Martin Sauer (Berlin) sowie Urs Käufer mit dem Gewinn der Goldmedaille in die Tat um. Doch musste dieser Sieg ganz hart erkämpft werden, denn es waren die Titelverteidiger aus Italien, die gleich nach dem Start in Front zogen, knapp dahinter lagen zunächst die Gastgeber aus Serbien/Montenegro.

Die Deutschen ruderten mit einer Länge Rückstand auf dem dritten Platz. Zur Streckenhälfte, also bei der 1000-m-Marke, zogen sie dann einen energischen Zwischenspurt an, der den Vorsprung des führenden Duos auf eine halbe Länge zusammenschmelzen ließ. Derart moralisch beflügelt, hielten die Männer hinter Steuermann Sauer ihren Druck auf den Blättern enorm hoch und kamen Schlag um Schlag näher. Auf den letzten 500 Metern zogen Käufer & Co zuerst an dem Vierer aus Serbien/Montenegro vorbei, dann konnten auch die Italiener dem Endspurt nichts mehr entgegensetzen und mussten Gold mit einer Sekunde Rückstand dem deutschen Boot überlassen.

Kein Wunder, dass Urs Käufer nach dem Erfolg ausgiebig jubelte. "Das war ein super Rennen. Ab der 1000-m-Marke ist jeder Spurt hundertprozentig gesessen und hat uns richtig was gebracht. So zu Gold zu kommen, ist ein wahnsinniges Gefühl", freute sich der 18-Jährige bei seinen dritten Junioren-Weltmeisterschaften.

Der deutsche Achter mit Raimund Hörmann, ebenfalls vom Ulmer Ruder-Club, kam dagegen nicht so recht ins Rennen. Es war das kanadische Boot, das unangefochten seine Bahn Richtung Gold zog. An dieser Machtdemonstration, die ganz an die weltmeisterlichen Vorstellungen ihrer älteren Ruderkollegen (Topfavoriten bei der WM in Mailand und dieses Jahr ungeschlagen) erinnerte, vermochten auch die Junioren aus Frankreich und Australien nichts zu ändern. Hörmann und Co. versuchten immer wieder, den auf dem Bronzeplatz rudernden australischen Achter anzugreifen, doch wussten die Männer von "down under" jede Attacke der Deutschen zu parieren, die Australier ließen sich Bronze nicht mehr nehmen, während Gold klar an Kanada, Silber an Frankreich ging.

Raimund Hörmann war zwar sichtlich enttäuscht, anerkannte die Leistung der Gegner aber ohne Wenn und Aber. "Unser Achter lief nicht schlecht, aber Kanada, Frankreich und Australien rudern auf einem sehr hohen Niveau. Noch vor zwei Wochen auf dem Rotsee fehlten den Australiern nur sieben Sekunden auf die Weltelite. Gegen diese Achter war einfach nicht mehr zu machen", konstatierte der 18-Jährige ehrlich.

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