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Duo erstmals nicht in einem Boot

U 23-Titelkämpfe in Belgrad: Dritter WM-Start für die Ulmer Klub- und Klassenkameraden. Raimund Hörmann sitzt im deutschen Achter, Urs Käufer im Vierer mit Steuermann

Zum dritten Mal starten die Ulmer Ruderer Raimund Hörmann und Urs Käufer bei einer WM: Nach 2001 und 2002 (Junioren) qualifizierten sie sich nun für die U 23-Weltmeisterschaft. Doch in Belgrad sitzen die Klassenkameraden vom Scholl-Gymnasium nicht in einem Boot.

 
Freunde, Klassenkameraden, WM-Teilnehmer: Raimund Hörmann und Urs Käufer (rechts) vom Ulmer Ruderclub Donau. FOTO: Archiv

Raimund Hörmann und Urs Käufer, beide im November 1984 geboren, sind mit Abstand die Jüngsten im Aufgebot der deutschen Ruderer für die U 23-WM in Belgrad. Von morgen an wird es für die beiden Ulmer ernst. Ursprünglich wollten sich die Talente zusammen mit ihrem Vereinskollegen Daniel Held und dem Würzburger Florian Schercher direkt im Vierer mit Steuermann die WM-Tickets sichern, holten sich auch unangefochten die deutsche U-23-Meisterschaft in dieser Bootsklasse, trotzdem gaben die Bundestrainer der Formation keine internationale Chance. Held und Schercher wurden nach weiteren Tests nicht für Belgrad berücksichtigt, Hörmann erhielt eine Berufung in den Achter, Käufer startet im Vierer mit Steuermann.

Obwohl die Ulmer zum ersten Mal bei einem internationalen Einsatz nicht in einem Boot sitzen, sind beide professionell genug, damit umzugehen. In den vergangenen Wochen gab es bis zu drei Trainingseinheiten täglich auf Wasser und/oder im Kraftraum. In Hörmanns Achter wie auch im Vierer mit Käufer musste neben spezieller Schulung von Kraft und Ausdauer erst mal die Rudertechnik aufeinander abgestimmt werden.

Mittels Messeinrichtungen und Video gelang das zur Zufriedenheit aller. Dennoch verlief das Trainingslager in Ratzeburg für den Vierer anfangs etwas holprig. Grund: eine Erkrankung von Schlagmann Jan-Ole Gehrmann aus Mühlheim/Ruhr.

Der dritte Ulmer im Bund, Trainer Christian Viedt, der den Vierer betreut, musste öfter einen Ersatzmann einbauen oder seine gesunden Leute in die Kleinboote schicken. Inzwischen ist Gehrmann wieder fit. Und im Vierer wie im Achter können sich die abschließenden Trainingszeiten sehen lassen.

Gestern kam die Nationalmannschaft in Belgrad an und machte sich mit der Regattastrecke vertraut. Gerudert wird auf einem Altwasser der dort in die Donau mündenden Save. Das Sportzentrum "Ada Ciganlija" vor den Toren der serbischen 1,6-Millionen-Metropole verfügt neben einem internationalen 2000-m-Regattakurs auch mehrere Sportstätten für Fußball und Leichtathletik.

Im Achter treffen Hörmann und Co. auf Australien (2002 Silbergewinner), Kanada, Kroatien, Frankreich, Polen, Russland und Titelverteidiger USA. Die Deutschen haben im Achter immerhin Bronze zu verteidigen. Der Vierer mit Urs Käufer hat die Teams aus Bulgarien, England, Titelverteidiger Italien, die Niederlande, Russland und Gastgeber Jugoslawien als Gegner.

Über die Chancen der Boote mit Ulmer Beteiligung lässt sich freilich wenig sagen, denn wegen der angespannten finanziellen Situation in nahezu allen Verbänden, werden im Vorfeld der WM kaum internationale Regatten beschickt. Auf alle Fälle gilt für alle Ulmer der Einzug ins Finale als Pflicht.

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