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Vor der deutschen Kleinbootmeisterschaft 2015 in Brandenburg

Von Freitag bis Sonntag (17.-19.5.2015) ist der Beetzsee in Brandenburg/Havel Schauplatz der Deutschen Kleinbootmeisterschaft. Meisterschaftsehren sind das Eine,  die individuelle Leistung samt Ranglistenplatz das Andere. Ab Mai geht die Flotte des DRV in die World-Cups. Wer also international dabei sein will, sollte beim Casting möglichst weit vorne landen. Neben den drei Olympiakandidaten Maximilian Reinelt, Kerstin Hartmann und Lena Müller sind weitere Athleten der Ulmer Nachwuchsschmiede am Start.

Die Aufmerksamkeit der Experten und Fans richtet sich vor allem auf den Zweier-ohne der Männer. Die Auseinandersetzung, wer sich über die Zweier in den Deutschlandachter rudert ist Jahr für Jahr immer wieder spannend; es ist und bleibt die große Show der Meisterschaftsrennen. 30 Boote stehen im Meldeergebnis, davon kommen allein zehn Zweier aus dem für Riemenboote verantwortlichen Olympiastützpunkt Dortmund. Die in der Dortmunder Gruppe trainierenden Ruderer sind auf vordere Plätze programmiert. Privat ein Haufen gut befreundeter Ruderenthusiasten, kennen sie, wenn es ins Rennen um die Rangliste geht, keine Gnade. Favorisiert sind die Titelverteidiger Felix Drahotta (Leverkusen) und Richard Schmidt (Trier). Für einen Spitzenplatz sind auch Maximilian Reinelt und sein Partner Malte Jakschik (Rauxel) gut. Letztes Jahr landeten die Beiden eine knappe Länge hinter Drahotta/Schmidt auf dem Silberplatz. Auch aktuell glänzt der Ulmer mit fabelhaften physischen Werten – dass sich der Routinier zum sechsten Mal in Folge fürs deutsche Flaggschiff qualifiziert bezweifelt eigentlich niemand. Geschenkt bekommen Reinelt und Jakschik freilich nichts. Das bekamen sie letztes Wochenende zu spüren. "Bei den Testrennen ruderten Richard und Felix immer voraus, die restlichen Dortmunder Boote liegen ziemlich dicht beieinander. Auf Malte und mich wartet also ein hartes Stück Arbeit" blickt Reinelt den Rennen entgegen.

Ein Saisonauftakt nach Maß gelang Kerstin Hartmann. Vor drei Wochen beim Langstreckentest in Leipzig siegte sie im Zweier-ohne mit ihrer neuen Partnerin, der erst 21-jährigen Alexandra Höffgen aus Neuss überlegen. Jetzt will sie ihren Titel, den sie vor einem Jahr mit Kathrin Marchand (Leverkusen) holte, verteidigen. Allerdings lassen sich Langstrecke mit 6000m und Meisterschaft 2000m nicht linear vergleichen. Bei jetzt höheren Schlagzahlen sind die Anforderungen an Rhythmus und Bootsdurchlauf anspruchsvoller. Ebenfalls im Zweier-ohne sind Meike Dütsch und Lea Kühne (Mainz) unterwegs. Letztes Jahr holten die Beiden mit dem deutschen U-23-Achter WM-Bronze. In Leipzig machten die Beiden mit ihrem fünften Platz schon mal eindrucksvoll auf sich aufmerksam. Logisches Ziel für die Meisterschaft: erst mal ins Finale einziehen und wenn möglich dort den Etablierten dicht auf die Pelle rücken.

Leichtgewicht Lena Müller musste in Leipzig wegen Krankheit passen. Das Training konnte sie zwischenzeitlich wieder aufnehmen. Die Vorbelastungen vergangenes Wochenende liefen schon wieder ganz gut "In Brandenburg geht es über Vorlauf, Viertel- und Halbfinale ins Finale. Da muss ich von Rennen zu Rennen denken", sagt die 27-jährige Sportstudentin. Leonie Pieper, die ebenfalls Sport studiert, ist ein weiteres heißes Eisen aus dem Talentschuppen des Ulmer Trainergespanns Markus Meier/Christian Huchthausen. Letztes Jahr führte sie auf der Schlagposition den leichten Doppelvierer zu WM-Bronze. Nach ihrem sechsten Platz von Leipzig  möchte sich die 22-Jährige weiter verbessern. "Auf dem Ergometer war ich ganz gut, das will ich jetzt in Bootsleistung umsetzen", gibt sich Leonie Pieper kämpferisch.

Eine gesonderte Rangliste wird in der U-23-Klasse geführt. Hier wollen Mahni Fatahi und Julian Tietze im leichten Zweier-ohne punkten. Pia Patzwaldt startet im Einer und peilt eine Teilnahme an der U-23-WM Ende Juli in Plovdiv/Bulgarien an.

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