WM 2015 - Halbfinale Frauen Zweier-ohne, B-Finale Para-Mixed-Vierer
Bilder: Hansjörg Käufer
Ein wenig Enttäuschung stand einer großer Portion Zuversicht gegenüber. So jedenfalls war die Gefühlslage von Kerstin Hartmann nach ihrem Halbfinale im Zweier-ohne. Sie und Partnerin Kathrin Marchand (Leverkusen) verfehlten den dritten Platz um eine Länge. Der hätte den Beiden gereicht, um ins Finale einzuziehen. Die USA, Südafrika und Kanada lagen vor ihnen. Am Samstag rudern sie nun im B-Finale um die Plätze 7-12. Zur Erinnerung: die ersten elf Boote dieser WM sind für Rio 2016 qualifiziert. Zieht man nun einen Vergleich zu den Gegnerinnen, die im B-Finale starten, sieht es für das deutschen Duo richtig gut aus.
Mit ihrem Rennen war die Ulmerin zufrieden. "Vielleicht hätten wir im Mittelteil etwas mehr auf dem Gas stehen sollen, unterm Strich haben wir technisch und physisch unser Leistungsvermögen voll abrufen können", sagte Hartmann. Das Rennen dominierten die US-Girls Felice Müller und Eleanor Logan, beide Mitglieder des Gold-Achters von London. Ihre frühe Führung gaben sie nicht mehr ab. Zwei Längen dahinter setzten sich Südafrika und Kanada auf den Plätzen zwei und drei fest. Die Deutschen ruderten sich im Lauf des Rennens vom letzten auf den vierten Platz vor. "Unser Endspurt hat gut gesessen" stellte die Ulmerin fest. "Ich bin ja eher der Endspurttyp, und ich weiß, wenn ich den ansage, zieht Kathrin voll mit".
Und genau das bekamen die Vizeeuropameisterinnen aus den Niederlanden zu spüren. Auf den letzten Schlägen wurden sie von den Deutschen vom vierten auf den fünften Platz verwiesen. "Es hätte schon an ein Wunder gegrenzt, wenn wir ins Finale gekommen wären. Wir müssen am Samstag noch einmal so eine Leistung zeigen, dann klappt das." Auch Trainer Werner Nowak (Dortmund) sah das ähnlich: "Wir sind hier bei der WM. Wir müssen uns von Rennen zu Rennen steigern. Das haben die Beiden bisher ganz gut gelöst."
Im B-Finale am Samstag treffen Hartmann und Marchand auf Polen, Rumänien, Weißrussland, die Niederlande und Frankreich.
Ergebnisse der beiden Halbfinals
1. | USA | 7:07,64 | GBR | 7:06,36 | |
2. | RSA | 7:14,41 | NZL | 7:09,11 | |
3. | CAN | 7:17,39 | DEN | 7:17,88 | |
4. | GER | 7:19,53 | POL | 7:22,14 | |
5. | NED | 7:21,52 | ROU | 7:24,21 | |
6. | FRA | 7:29,78 | BLR | 7:42,51 |
Para-Vierer mit Inga Thöne holt Quotenplatz
Einen mehr als versöhnlichen Abschluss gab es für den Para-Mixed-Vierer mit Inga Thöne am Steuer. Im B-Finale gelang ihnen ein Start-Ziel-Sieg, was in der Gesamtabrechnung den siebten Platz und damit das Ticket zu den Paralympics 2016 in Rio bedeutet. Die Ruderer von Inga Thöne gingen das Rennen entschlossen an und führten knapp vor Frankreich. 500 Meter lang blieb die Heimcrew nah an den Deutschen, "als ich dann einen Zwischenspurt ansagte, konnten wir uns langsam von den Franzosen lösen", kommentierte die Ulmerin diesen Streckenabschnitt. Auf den restlichen Metern bauten die Deutschen ihren Vorsprung auf eine Bootslänge aus. Im Ziel flogen die Arme der Fünf in die Höhe, der Quotenplatz für Rio war in trockenen Tüchern. "Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, dass wir das geschafft haben. Vor dem Rennen waren wir alle ganz schön nervös. Es stand viel auf dem Spiel" sagte die erleichterte Ulmerin an Land.
Rio kann jetzt für Inga Thöne kommen. Es ist so, dass die Quotenplätze für die jeweiligen Nationen gelten. Je nach Form der Ruderer kann sich die Besatzung bis im September 2016 noch ändern. Eins ist jedoch in Stein gemeißelt: die Steuerfrau das Para-Mixed-Vierers wird Inga Thöne heißen, denn der Verband hat weit und breit niemanden mit diesen herausragenden Fähigkeiten.
1. | GER | 3:30,92 |
2. | FRA | 3:32,59 |
3. | AUS | 3:35,65 |
4. | BRA | 3:35,65 |
5. | ISR | 3:41,48 |
6. | KOR | 3:41,49 |
Fotogalerie von Hansjörg Käufer
- Geändert am .
- Aufrufe: 3535