WM 2015 Finale Achter - Achter mit Maximilian Reinelt holt Silber
Im traditionell letzten Rennen der Ruder-WM holt der Deutschlandachter mit Maximilian Reinelt in einer bis aufs Messer geführten Auseinandersetzung die Silbermedaille. Nach Gold 2010 und 2011, nach dem Olympiasieg 2012 und nach Silber 2013 und 2014 ist es für Reinelt elf Monate vor den Olympischen Spielen die sechste Medaille in einem großen Event.
Es ist der achte Tag, der Abschlusstag einer phantastischen Ruder-WM. Das 347. Rennen dieser Titelkämpfe, das Finale im Achter liegt am Start. Es ist der große Showdown zwischen Großbritannien, den Titelverteidigern, und dem deutschen Achter, der vor vier Jahren seinen letzten Titel gewann und nun endlich wieder WM-Gold will. Man muss weder Brite noch Deutscher sein, jeder der gut 12000 Ruderbegeisterten, die an diesem Sonntag zum Lac de Aiguebelette gepilgert sind, weiß um die Brisanz dieses Rennens. In den nächsten 5 ½ Minuten müssen die Athleten alles, was sie sich monatelang an Technik und Physis erarbeitet haben, abrufen. Im komplizierten Gefüge von Durchzug, Schlaglänge, Rhythmus und Synchronität darf jetzt nicht der geringste Schnitzer passieren.
Den besten Start erwischen die Deutschen, sie gehen jedoch nur hauchdünn in Führung. In der Folge entfachte sich der erwartete Zweikampf zwischen den Deutschen und den Briten. Letztere ziehen nach 350 Metern an Reinelt und Co. vorbei, mehr als eine Sekunde können sich die Titelverteidiger von der Insel allerdings nicht absetzen. Auf den letzten 500 Metern peitschten die Männer hinter Schlagmann Hannes Ocik (Schwerin) nochmals Schlagzahl und Druck nach oben und machen wieder Boden gut. Allein die Briten retten sich mit 18/100stel ins Ziel und dürfen sich über ihr drittes Gold in Folge freuen. In beiden Booten sind die Athleten maximal erschöpft, den Zuschauern wurde hier Rudersport von höchster Güte geboten.
Maximilian Reinelt:
Das Rennen war wirklich gut. Aber wir sind hier her gekommen, um zu gewinnen. Uns fehlt nur noch wenig, um ganz vorne zu sein.
Trainer Ralf Holtmeyer:
Es hätte gut andersrum ausgehen können, darum sind wir ein wenig frustriert. Ich bin aber trotzdem stolz auf die Mannschaft. Wir haben alle Chancen, in Rio zu gewinnen.
Martin Sauer (Berlin) Steuermann:
Wir müssen anerkennen, dass die Briten besser waren. Wir sind ein sehr gutes Rennen gefahren und haben nichts falsch gemacht. Wir können uns nächstes Jahr noch verbessern.
1. | GBR | 5:36,18 |
2. | GER | 5:36,36 |
3. | NED | 5:38,09 |
4. | NZL | 5:38,22 |
5. | RUS | 5:41,68 |
6. | ITA | 5:45,08 |
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