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Urs Käufer: Teamgeist wird mir fehlen


WM 2009 in Posen: Der Deutschlandachter mit Urs Käufer ist Weltmeister.            Bild: HJK

Der Ulmer Ruderer Urs Käufer widmet sich neuen Herausforderungen

Zuletzt konnte sich Urs Käufer nicht mehr für den Kampf ums Olympia-Ticket motivieren. Der Ruderer blickt dennoch zufrieden auf seine Karriere zurück. Vielleicht kehrt er sogar bald wieder nach Ulm zurück.

MANUELA HARANT, SWP: Herr Käufer, ein dreiviertel Jahr vor Olympia haben Sie Ihren Rücktritt als aktiver Sportler erklärt. Warum?

URS KÄUFER: Vor allem, weil ich bald mein Studium der Wirtschaftspsychologie abschließe und anfangen will zu arbeiten. Aber auch, weil ich nach meiner Pause 2014 gemerkt habe, dass es abseits des Ruderns noch so viel anderes gibt. Dadurch hat mir irgendwann der Antrieb gefehlt, mich nochmal für eine eventuelle Olympia-Teilnahme zu schinden. Zumal ich nicht die Garantie hätte, dass es mit einer Medaille etwas wird.

HARANT: Was waren Ihre persönlichen Höhepunkte in mehr als 15 Jahren Leistungssport?

KÄUFER: Als Erlebnis waren die beiden Olympia-Teilnahmen das Größte, sportlich gesehen meine WM-Medaillen. Aber was ich vor allem vermissen werde, war dieser Teamgeist, der entsteht, wenn man gemeinsam auf große Wettkämpfe hintrainiert und dort etwas zusammen erreicht. Das gibt es so nur im Sport.

HARANT: Und wie geht es jetzt weiter, sieht man Sie jetzt womöglich öfters in Ulm und auch am Leistungszentrum beim Ulmer Ruderclub?

KÄUFER: Beruflich suche ich schon vorrangig in Süddeutschland. Ob es dann auch direkt Ulm wird, hängt noch von vielen anderen Faktoren ab. Da ist noch vieles offen. Ich kann mir zwar nicht mehr vorstellen, hauptberuflich als Rudertrainer zu arbeiten, aber ehrenamtlich würde ich das sicher gerne tun. Und da ist der Ulmer Ruderclub natürlich meine erste Anlaufstelle, denn er hat mir in meiner sportlichen Laufbahn auch so viel gegeben. So könnte ich dem Verein etwas zurückgeben.

Zur Person Urs Käufer, geboren am 17. November 1984 in Neu-Ulm, sammelte über knapp 15 Jahre internationale Erfolge. Nach dem WM-Gold mit dem U-23-Vierer 2003 in Belgrad stieg er zu den Aktiven auf und holte 2006 in Eton ebenfalls im Vierer die erste Silbermedaille bei den Senioren. Zweimal schaffte er mit dem Vierer die Olympia-Qualifikation und belegte 2008 in Peking und 2012 in London jeweils Platz sechs. Zwischenzeitlich schaffte er es auch ins Paradeboot, den Deutschland-Achter und bei der WM 2009 in Posen den Titel. Nach mehreren verpassten WM-Teilnahmen jedoch beendete Urs Käufer, der Wirtschaftspsychologie an der Ruhr-Universität Bochum studiert, am vergangenen Wochenende seine Karriere.

(Der Link zum Artikel auf der SWP-Seite lief leider ins Leere, deshalb hier die gesamte Wiedergabe)

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