GESCHRIEBEN VON JÖRG HAUSSER.
Fast jeder kennt das traditionelle Boat Race zwischen den Universitäten Oxford und Cambridge. Aber die 166. Ausgabe im 2. Coronajahr 2021 wird anders, komplett anders. Nach der pandemiebedingten Absage im Vorjahr ist es schon ein Erfolg, dass 2021 überhaupt ein Rennen stattfinden kann.
Aber was kann außer Corona noch alles schiefgehen? Eine Möglichkeit wäre ein Problem mit der Rennstrecke. Das hat auch super geklappt. Nachdem die Hammersmith Bridge über die Themse in London am 19. April 2019 bereits für Kraftfahrzeuge gesperrt worden war, kommt das Aus am 13. August 2020: Überhaupt niemand darf die Brücke mehr passieren, weder drunter noch drüber. Die Brücke ist extrem einsturzgefährdet.
Die Behörden teilen dazu mit
"In den vorangegangenen Stunden haben neue Sensoren in der gesamten Aufhängungsstruktur die Ingenieure auf eine schnelle und plötzliche Zunahme gefährlicher Mikrofrakturen in den gusseisernen Sockeln aufmerksam gemacht, die das Aufhängungssystem an Ort und Stelle halten.
Die Hitzewelle war die wahrscheinlichste Ursache. Die Mikrofrakturen wurden erstmals 2019 mit modernster Technologie entdeckt. Gusseisen ist spröde und kann zerbrechen. Die Mikrofrakturen stellten daher das ernsthafte Risiko dar, dass die Brücke plötzlich und ohne Vorwarnung in die Themse einstürzen könnte."
Langer Rede, kurzer Sinn: Man hat diese kleine, 134 Jahre alte Brücke, die ein Wahrzeichen des Boat Race geworden ist, einfach zu lange unkontrolliert vor sich hin rosten lassen.