URCD bei den
World Rowing
Beach Sprint Finals
2023 in Italien
GESCHRIEBEN VON HANSJÖRG KÄUFER
Junge Ruderer aus Ulm stellen ihr Können bei den Weltmeisterschaften unter Beweis
Barletta, Italien - Vom 29. September bis 2. Oktober 2023 versammelten sich Ruderer aus der ganzen Welt in Barletta, Apulien, um an den World Rowing Beach Sprint Finals teilzunehmen. Die Beach Sprints werden voraussichtlich ab 2028 in Los Angeles ins olympische Programm aufgenommen. Unter den Teilnehmern befanden sich auch acht Sportler des Ulmer Ruderclubs, die sich im Vorhinein auf nationaler Ebene für die Weltmeisterschaften qualifiziert hatten.
Unmittelbar vor dem Wettbewerb absolvierte das deutsche Team, betreut von der Ulmer Trainerin Sina Burmeister, zusammen mit den Mannschaften aus Neuseeland und USA ein Trainingslager am italienischen Coastal Rowing-Stützpunkt in Marina di Castagnetto in der Toskana. Am Dienstag, den 26.09.23 erfolgte die Anreise nach Barletta. Die beiden darauffolgenden offiziellen Trainingstage wurden genutzt, um sie auf die dort herrschenden Bedingungen einzustellen.
Die Wettkämpfe starteten am Freitag, dem 29. September 2023, mit Time Trials in allen Bootsklassen. Hierbei bewältigten die Mannschaften nacheinander im Abstand von einer Minute einen vorgegebenen Parcours. Auf Grundlage dieser Ergebnisse wurden dann die Knockoutrennen gesetzt. Der Ulmer Ruderclub nahm in den Kategorien Junioren (U19) im Frauen-, Männer- und Mixed- Doppelzweier teil; in der offenen Altersklasse war Ulm im Doppelvierer mit Steuermann vertreten.
Der Mixed-Doppelzweier der Junioren (CMix2x) mit Colin Gaugler und Monika Bundschu (beide URCD), konnte im Time Trail mit einem technisch sauberen Rennen einen guten 8. Platz erreichen. Damit qualifizierte sich der Ulmer Zweier für die Knockouts, bei denen die letzten 16 Crews im eins gegen eins um den Einzug ins Viertelfinale kämpfen. Für die beiden ging es gegen den starken ägyptischen Zweier an den Start. Dieses Rennen konnte die Mannschaft trotz starker Leistung nicht für sich entscheiden und schied somit vor den Finals aus.
Der Junioren-Doppelzweier (CJM2x) mit Mikel Mardaras Peters aus Ulm und seinem Partner Johannes Hopf aus Münster, konnten im Time Trial ebenfalls den 8. Platz erzielen. Sie überzeugten im Knockoutrennen gegen Kanada und qualifizierten sich für das Viertelfinale, wo sie auf das italienische Team trafen. Obwohl sie das Rennen anfänglich anführten, kostete ein rudertechnischer Fehler an der Wendeboje den Sieg. Somit zogen die Italiener unter tobendem Applaus des Heimpublikums in die nächste Runde ein, und wurden später Weltmeister.
Der Juniorinnen-Doppelzweier (CJW2x) wurde vertreten von der Ulmerin Anna Fischbach und ihrer Partnerin Malin von der Aue von der Rudergemeinschaft Wiking Berlin. Im Time Trail gab es kurz nach dem Start zeitkostende Probleme mit dem Material; so fuhren sie schlussendlich dennoch auf einen beachtlichen siebten Rang. Dennoch mussten sie den Umweg über den Hoffnungslauf gehen, den sie vor den Irinnen mit einem Start-Ziel-Sieg souverän gewinnen konnten.
Am Sonntag ging es im Viertelfinale gegen Frankreich erneut an den Start. Die Französinnen gingen nach ihrem zweiten Platz aus dem Time Trail als Favoriten ins Rennen. Schon am Start zeigten die Französinnen mit welchen Ambitionen sie angereist waren und konnten sich früh im Rennen absetzen. Bei großen Wellen kämpften sich das deutsche Boot Stück für Stück wieder heran, doch musste sich schlussendlich geschlagen geben.
Der Mixed-Doppelvierer mit Steuermann (CMix4x+), vertreten durch die Ulmer Harriet Wappler-Niemeyer, Sebastian Frey, Manuel Mützel und Steuermann Jens Köller, sowie Annika Steinau aus Witten, erreichte im Time Trial einen überraschenden sechsten Platz vor dem amtierenden Weltmeister Spanien. Aufgrund dieses Ergebnisses stand am Samstagmorgen das Knockoutrennen gegen Japan an. Schon beim Sprint zum Boot konnte sich der deutsche vom japanischen Steuermann absetzen. Auf dem Weg zur Wendeboje bauten die Ruderer diesen Vorsprung aus, den sie sie bis in Ziel verwalten konnten, und souverän vor den Japanern gewannen.
Im Viertelfinale traf das deutsche Boot dann auf die Lokalmatadoren aus Italien. Vom Start weg lieferten sich das deutsche und das italienische Boot unter tosendem Applaus der Zuschauer ein Kopf an Kopf-Rennen zur Wendeboje. Die Wende meisterten die erprobten Mittelmeerruderer aus Italien schneller als das deutsche Team. Auf dem Rückweg konnte sich die deutsche Mannschaft wieder an die später Vizeweltmeister werdenden Italiener heran kämpfen, jedoch das Rennen nicht mehr für sich entscheiden.
Das Team des Ulmer Ruderclubs kehrt mit wertvollen internationalen Erfahrungen und Erkenntnissen nach Hause zurück. Die Teilnahme an den World Rowing Beach Sprint Finals war zweifellos eine prägende Erfahrung, und für einige Ulmer Sportler ihr internationales Debüt.
INFO Alle Videos mit etwas längerer Ladezeit: World Rowing Beach Sprint Finals 2023 in Barletta
Fotos von Sina Burmeister