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Harriet Wappler-Niemeyer

fährt zur U23-WM 2024

in Kanada

Foto: Hansjörg Käufer

Von Ulm über Rostock und Ratzeburg nach St. Catharines in Ontario, Kanada: Harriet Wappler-Niemeyer (Fotos: Hansjörg Käufer)

GESCHRIEBEN VON HANSJÖRG KÄUFER

Harriet Wappler-Niemeyer vom Ulmer Ruderclub Donau (URCD) ist für die U23-WM 2024 im kanadischen St. Catherines im deutschen Flaggschiff, dem Achter, nominiert. Nachdem sie bereits im Vorjahr bei den U23-Titelkämpfen in Plovdiv (Bulgarien) auf einem 4. Platz im Doppelzweier landete, soll nun ein Platz auf dem Podium folgen.

Neben Inga Thöne, die schon letztes Jahr als Steuerfrau des Mixed-Vierers ihr Ticket zu den Paralympics in Paris (28.08. - 08.09.2024) löste, ist der URCD mit Wappler-Niemeyer nun bei einem weiteren internationalen Großereignis vertreten. Die Titelkämpfe in St. Catherines werden vom 18.08. - 25.08.2024 auf dem Martindale Pond im Westen der Metropole ausgetragen. "Ich freu mich jetzt extrem auf die WM" blickt die 22-Jährige der großen Aufgabe entgegen. Bereits seit dem Frühjahr wurde im Boot und auf der Rudermaschine getestet und gemessen. Technisch wie physisch konnte die Ruderin von der Donau stets überzeugen, zuletzt glänzte sie mit 2x Silber (Vierer und Achter) bei den U23-DM in Essen.

Nicht im Einer, sondern im Achter am Start in St. Catharines in Kanada: Harriet Wappler-Niemeyer

Seit wenigen Tagen trainiert der deutsche Achter am Bundesstützpunkt Rostock unter dem dortigen Leiter Karsten Timm. In erster Linie geht es um die technische Feinabstimmung, und dazu bedarf es vieler gemeinsamer Kilometer. Mitte Juli bekommen die Ruderinnen für drei Tage frei, bevor es danach zum abschließenden Lehrgang nach Ratzeburg und von dort nach Kanada geht. Dass sie sehr selten daheim ist, daran hat sich die sympathische Ruderin bereits gewöhnt. "Die Tage, die ich seit Frühjahr in Ulm verbrachte, kann man an einer Hand abzählen", sagt sie lächelnd und blickt dabei auf die positiven Effekte ihres enormen Reisepensums. "Ich konnte an mehreren Stützpunkten mit den verschiedensten Partnerinnen Erfahrungen sammeln. Ich durfte sogar mit dem A-Team mit zum Welt-Cup nach Varese und bekam bei der EM in Budapest im Achter einen Einsatz. Das alles hat mich richtig nach vorne gebracht."

Fernziel LA 2028
In der Tat - blickt man auf die Karriere von Wappler-Niemeyer, so sieht man eine kontinuierliche Entwicklung. 13-jährig machte sie der älteren Schwester wegen an der Schloßschule Gaienhofen/ Bodensee ihre ersten Schläge im Boot. Schnell war sie auf ersten Regatten erfolgreich und bekam immer größere Lust aufs Rennrudern. Der entscheidende Schritt folgte nach dem Abitur. "An der Sportmedizin in Ulm hatte meine Bewerbung auf eine Stelle im Bundesfreiwilligendienst Erfolg" berichtet sie, und "Ulm war einfach ideal. Der Verein hat zwei hauptamtliche Trainer, zudem bot meine Stelle an der Sportmedizin tiefere Einblicke in die Trainingswissenschaft. Unterm Strich bot sich mir ein professionelles Umfeld". An Leidenschaft und Engagement fehlt es der sympathischen Athletin also nicht. Und St. Catherines soll lediglich eine Etappe auf dem Weg zu ihrem ganz großen Ziel sein: die Olympischen Spiele in LA 2028. Wer die Frau mit viel Bodenhaftung kennt, weiß: eine solche Flughöhe kann sie durchaus erlangen.


 INFO  U23-Weltmeisterschaften 2024 in St. Catharines in Kanada