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Hochwasserschutz - Jetzt fließt das Geld

von EDWIN RUSCHITZKA

Arbeiten in Neu-Ulm beginnen im August. Erster Bauabschnitt vom Illerkanal bis zur Gänstorbrücke

Am Freitag traf die gute Nachricht aus dem Umweltministerium im Wasserwirtschaftsamt in Krumbach ein: Das Geld für den Hochwasserschutz in Neu-Ulm ist frei gegeben. Die Stadt muss die Arbeiten für den ersten Bauabschnitt nicht vorfinanzieren. Was den Kämmerer freut.


Das dicht bewachsene Neu-Ulmer Donauufer von der Adenauerbrücke gesehen: hier werden vor allem Mauern und mobile Wände für den Hochwasserschutz sorgen. Foto: Maria Müssig

Meinhard Schlauß, der stellvertretende Leiter des Wasserwirtschaftsamts in Krumbach, hat es seit Freitag schwarz auf weiß: Die Finanzierung des Hochwasserschutzes im Stadtbereich Neu-Ulm ist gesichert, das Umweltministerium wird den Anteil des Freistaats in Höhe von 2,5 Millionen Euro im nächsten Jahr frei geben. Insgesamt kostet der erste Bauabschnitt vom Illerkanal bis zur Gänstorbrücke vier Millionen Euro. Davon trägt der Freistaat 63 Prozent, der Rest, etwa 1,5 Millionen Euro, bleibt an der Stadt Neu-Ulm hängen.

Die umfangreichen Arbeiten, die sich von August dieses Jahres bis Ende nächsten Jahres hinziehen, sollen noch Ende Mai im Staatsanzeiger ausgeschrieben werden. Der Startschuss ist noch in diesem August vorgesehen. Bei den Arbeiten gilt es, auf verschiedene Umstände Rücksicht zu nehmen, erklärt Schlauß: auf die Freibadsaison vor allem im nächsten Jahr, auf die Arbeiten zur Verbreiterung der Eisenbahnbrücke über die Donau und letztendlich auch aufs Donaufest 2006. Dennoch ist Schlauß zuversichtlich, dass der erste Bauabschnitt "Ende 2006, spätestens Anfang 2007 abgeschlossen ist". Der Zeitplan für den zweiten Bauabschnitt von der Gänstorbrücke bis zum Sportplatz in Offenhausen ist noch unklar. Dazu Schlauß: "Fragen Sie mich etwas Leichteres."

Wie der Hochwasserschutz im Einzelnen aussieht, beschreibt Uli Frommer, bei der Stadt der Abteilungsleiter für die Entwässerung.

Der Hochwasserschutz beginnt am der Stadt zugewandten Ufer des Illerkanals. Erst müssen die Stadtwerke dort Strom-, Gas- und Wasserleitungen verlegen. Dann wird eine auf Bohrpfählen gegründete, bis zu 1,20 Meter hohe Mauer aus Stahlbeton hochgezogen. In die Wiblinger Straße werden Halteschienen für mobile Schutzwände eingezogen.

Die umfangreichsten Arbeiten gibt es wohl im Bereich des Freizeitbads. Dort muss eine komplett neue Landschaft geformt werden. Ein bis zu drei Meter hoher Deich wird mit 20 000 Kubikmeter Erdmaterial aufgeschüttet. Dieser Deich erhält oben einen Zaun und im Inneren einen stabilen Kern, der im Fall des Falles ein Aufweichen verhindert. Auch muss der Donauuferweg an dieser Stelle verlegt werden. Im Bereich der DLRG und der Adenauerbrücke ist als Übergang vom Deich eine etwa zwei Meter hohe Mauer vorgesehen. Das Gelände rund um die Adenauerbrücke muss angehoben werden, das Radwegenetz in diesem Bereich wird komplett neu gestaltet.

Dort, wo die Paddler und Ruderer zu Hause sind, soll wiederum eine Mauer an der Uferwegseite vor Hochwasser schützen. Diese "optisch schöne" und beleuchtete Mauer schwenkt bei der Eisenbahnbrücke direkt ans Donauufer, wo sie wieder in drei Metern Tiefe mit Bohrpfählen gegründet wird. Auch wird das Erdreich mit einem Dämmmaterial künstlich verdichtet.

Im Bereich des Edwin-Scharff-Hauses ist laut Frommer relativ wenig zu tun, dort sei das Gelände schon recht hoch. Halbkreisförmige Mauerstücke werden bis zur Donauklinik eingebaut. Auf der Donauufer-Seite wechseln sich Mauerstücke und Einrichtungen für mobile Wände ab, bis zur Flussmeisterei wird wieder eine feste Mauer hochgezogen. Im Bereich der Herdbrücke und der Kleinen Donau besteht der Hochwasserschutz mit einer neuen Mauer schon. Und bis zum alten Finanzamt ("Maxplatz") wird diese Mauer fortgesetzt.

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