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Ulmer haben viel Kies

von Christian A. Koutecky

ULM --Seit Wochen herrscht eine rege Betriebsamkeit auf der Ulmer Donau. Mit Spezialschiffen versuchen die Stadtwerke Ulm (SWU), den Fluss von den angeschwemmten Gesteins-Ablagerungen der vergangenen 25 Jahre zu befreien.

Zwischen 1974 und 76 wurde das Flussbett der Ulmer Donau letztmals vom Kies befreit. Nun ist es wieder soweit. Mit einem Unterschied: Was damals drei Jahre dauerte, soll dank fortgeschrittener Technik nun in einem Drittel der Zeit passieren.

"Wenn nichts dazwischen kommt", so Peter Schmidberger, Verantwortlicher der SWU, "bei einem harten Winter verzögern sich die Arbeiten." Arbeiten, die nach Meinung vieler überfällig waren. Es wird spekuliert, dass das Pfingst-Hochwasser vor zwei Jahren weniger heftig gewesen wäre, hätte die SWU die Donau zuvor ausgebaggert. "Man hat uns nach dem schweren Hochwasser vorgeworfen, dass wir zu lange nichts gemacht hätten", erklärt Schmidberger, der ergänzend hinzufügt: "Auch wenn wir ausgebaggert haben, wird Neu-Ulm immer noch überschwemmt werden."

Einen anderen Vorteil durch die Ausbaggerung versprechen sich die Ruderer. Beim Ulmer Ruderclub Donau hofft man, dass die Strömung geringer und es somit möglich wird, eine Landesmeisterschaft auf der Donau auszutragen. Schmidberger: "Es ist so: Wenn man einen größeren Querschnitt für die gleiche Wassermenge hat, wird die Fließgeschwindigkeit geringer. Ich weiß aber nicht, inwieweit dies auf der Donau messbar ist. Aber vielleicht kann ein Ruderer dies spüren."

Der wirtschaftliche Aufwand für das Ausbaggern ist überschaubar. Dadurch, dass der gewonnene Kies verkauft wird, 550 000 Tonnen sind zu erwarten, wurden Restkosten von 125 000 Mark veranschlagt. "Wir haben allerdings auch größer Kalksteine gefunden, welche die Arbeit verhindern. Weil Kalkstein sich nicht so teuer verkaufen lässt, werden die Kosten wohl steigen", sagt Peter Schmidberger.

Die Baggerschiffe wurden übrigens mit Sattelschleppern aus Österreich nach Ulm gebracht. Schmidberger: "Die Schiffe können in zwei Teile zerlegt werden. Wir benötigten insgesamt elf Schwertransporter, um sie und die Bagger hierher zu bringen."

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