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Jetzt auch im URCD - Abholzen mit Sanduhrtechnik

In der Stadt Ulm ist er schon seit einigen Jahren zugange, beim URCD erst seit kurzem. Mit lateinischem Namen heißt er "Castor" und wiegt im Durchschnitt 18 kg. Das hat mit Atommüll wenig zu tun, denn der "Castor" ist reiner Pflanzenfresser.

Ein Blick zu Wikipedia: Er hält nur eine Winterruhe, muss deshalb auch im Winter für Nahrung sorgen. Direkt vor dem Eingang werden im Herbst Zweige und Äste zwischengelagert. Wenn die Oberfläche gefriert, kann er die gelagerten Äste unter dem Eis erreichen und sich von der Rinde ernähren. Er verwendet beim Abholzen eine "Sanduhrtechnik"; dabei wird das Holz in Form einer Sanduhr benagt, bis der Baum fällt. Je nach Härte des Holzes kann er in einer Nacht einen bis zu 50 cm dicken Baum fällen.

Wo in Stuttgart "Parkschützer" sich an Bäume ketten, um deren Fällung zu verhindern, passt in Ulm keiner auf. Und deshalb hat er freie Bahn. Besonders auf Bäume oberhalb der Illerspitz hat er es abgesehen. Das geht so weit, dass Ruderer beim Hochrudern zum Fischerheim sich erst mal umdrehen sollten, ob nicht über Nacht ein vom "Castor" gefällter Baum quer über der Donau liegt.

Und jetzt beim Floß am URCD: Am mittleren Floß kann er da beim derzeitigen niedrigen Wasserstand auf der alten Heldbad-Uferbefestigung sitzen und in Ruhe seine Sanduhrtechnik anwenden. Sein erstes Opfer gehört zum Bestand an kleineren Wildwuchsbäumen direkt am Ufer, deren Äste direkt über das URCD-Floß ragen.

Beim "Castor" handelt es sich um niemand anderen als das Tier, das sich in Ulm schon einen ziemlich schlechten Ruf erworben hat als der potentielle Zerstörer des beliebten Stadtparks Friedrichsau, dem Biber. Vielleicht geht auf sein Konto ja das Loch im Floß, das ungefähr seit Neujahr ebenfalls im mittleren Floß ist. Vielleicht hat er es nur mit einem im Wasser schwimmenden Baum verwechselt. Das war dann einer mit Geschmack: mit Holzlasur.

Biber im URCD 2014 1
Biber im URCD 2014 2

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