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Alle reden vom Wetter – Anrudern 2016

Alle reden vom Wetter, besonders beim Anrudern. Was sagt die Wettervorhersage für den 1. Mai 2016? Wetter.com: "In Ulm sind am Morgen anhaltende Schauer zu erwarten und die Temperatur liegt bei 7°C. Gegen später wechseln sich Regen und trockene Phasen ab bei Höchsttemperaturen bis zu 12°C. Am Abend bleibt der Himmel in Ulm grau und es regnet leicht bei Werten von 9 bis zu 11°C."

Hört sich nicht wirklich vielversprechend an für ein Fest, das traditionell draußen stattfindet, wo danach der erste kleine Sonnenbrand an einen Tag mit wärmenden Sonnenstrahlen im Frühling erinnert. Kein Wunder, dass der 1. Vorsitzende dem Gastroteam um Marco Timmermans geraten hatte, die Sitzgelegenheiten in den Räumen des Restaurants zahlenmäßig erheblich aufzurüsten.

Um 9 Uhr spätestens gehen die Ruderer auf Wasser, die aus persönlicher Erfahrung wissen, dass Ausfahrten nach dem Anrudern am späten Nachmittag nicht zu den rudererischen Sternstunden zu zählen sind. Und, was kein Ruderer besonders mag, wenn es am Morgen schon vor dem Ablegen regnet. Aber entgegen der Wettervorhersage bleibt es trocken, ein gefühltes Loch in den Wolken deutet schon die Position der Sonne an. Die Fahrt im Achter verläuft super, das Boot steht, auch wenn die Bugmannschaft meint, sie wären dann wohl in einem anderen Achter gesessen. Wegen der Kürze der Zeit endet die Fahrt schon nach 14 km.

Bei der Ankunft fehlt der traditionelle Fahnenschmuck im Club, doch es sind auch noch knapp 30 Minuten bis zum Beginn des Anruderns. Pünktlich um 11 Uhr startet die traditionelle Eröffnung der Rudersaison, alle Redner sind bemüht, die Geduld der Zuhörer nicht über Gebühr zu strapazieren. Der 1. Vorsitzende betont den Trainingsaufwand der Leistungsruderer, die für einen Start bei WM und Olympiade diesem Ziel alles unterordnen. Wenn dann dieses Ziel wegen Pollenflug am Tag des alles entscheidenden Rennens in praktisch unerreichbare Ferne rückt, sei das schon ein harter Schlag. So geschehen mit Olympiafinalteilnehmerin von 2012, Lena Müller. Sie erhält einen großen Blumenstrauß als kleinem Trost.

Auch Cheftrainer Marcus Maier fasst sich kurz, er stellt die vergleichsweise überschaubare Trainingsmannschaft super knapp vor, nur mit Vornamen. Und wie sieht es bei den Ehrengästen aus? Das letzte Mal, dass beide Oberbürgermeister im Club waren, war anlässlich  der Grundsteinlegung zum Neubau im November 2009. Gunter Czisch als neugewählter Ulmer OB war schon früher als Bürgermeister beim Anrudern, überlässt diesmal aber das Grußwort seinem Neu-Ulmer Amtskollegen Gerold Noerenberg. Dieser war erst kürzlich für ein Grußwort gelobt worden, weil es so schön kurz gewesen sei, und so wolle er sich auch jetzt daran halten. OB Czisch bekommt ein großes Erinnerungsfoto vom Donau-Cup, das ihn als Pirat verkleidet zeigt – nach dem Einsatz als Trommler der Drachenbootmannschaft "Beamtenschweiß" der Stadt Ulm.

Als einzige Bootsdeko war das Lotca-Boot vom Donaufest 2014 aufgebaut, das Gunter Czisch danach dem URCD als Dauerleihgabe übergeben hatte. Dieses Fischerboot aus dem rumänischen Donau-Delta war damals während des Donaufestes gebaut worden. Dem OB wurde vom 1. Vorsitzenden versichert, dass das Boot ausschließlich ihm allein zur Verfügung stehen würde. Es ist aber zu befürchten, dass das Lotca-Boot mitsamt dem OB relativ schnell untergehen würde, weil das Holz des Bootes durch die lange Verweildauer an Land den einen oder anderen kleinen Spalt geöffnet hat. Beim Donau-Fest 2014 hieß es, so ein Boot habe im Donau-Delta jeder Haushalt, da es dort kaum Straßen gäbe und es halte 40 Jahre, praktisch ein Leben lang. In dieser Altersklasse würde man auch im URCD fündig. Da ist die "Neptun" das gefühlt älteste Boot, das noch in Benutzung ist.

In der Zwischenzeit ist die Sonne herausgekommen, so dass es sogar noch mit dem kleinen Sonnenbrand klappen könnte. Das Gastroteam rüstet währenddessen die Sitzmöbel im Außenbereich mit zusätzlich wärmenden Fleecedecken auf, die aber dann erst am späten Nachmittag zum Einsatz kommen, als dann doch kurz tröpfelt und die Sonnenschirme beweisen, dass sie auch bei Regen schützen können.

Nachdem der erste Vorsitzende bei der Generalversammlung 2016 das "Hip-Hip-Hurra" vergessen hatte, steht es ganz oben auf der Liste. Als Ausgleich dafür eröffnet er dann relativ spät am Tag den Lisel-Reigen. So manche Rennruderin, die nicht aus Ulm stammt, beteiligt sich aktiv an diesem geselligen Trinkbrauch. Wenn aber jemand von einem Weingut stammt, dann ist es klar, dass dann irgendwann mal gagegen gehalten werden muss. Und so stiftet Meike Dütsch, deren Vater bei Baden-Baden ein Weingut betreibt, einige Flaschen trockenen Riesling. Da kommen auch die Nichtbiertrinker auf ihre Kosten. Wer das nachprüfen will: Den Riesling vom Weingut Dütsch gibt es übrigens dauerhaft im Ufer7-Restaurant im URCD.

Was bleibt in Erinnerung vom Anrudern 2016? Der Besuch beider OBs und das angekündigte schlechte Wetter, das nicht kommt, und die fröhliche Runde zu spätnachmittäglicher Stunde. Zur Ehrenrettung der Wettervorhersage: Am Abend, als alle schon daheim sind, fängt es doch noch zu regnen an. Aber da ist das Anrudern 2016 schon Geschichte.

Artikel zum Bau des Lotca-Bootes

Video zum Bau des Lotca-Bootes

Bildergalerie vom Anrudern 2016 von Hansjörg Käufer

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