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Die Herausforderung - Vom Schwarzwald zum Schwarzen Meer im Ruderboot

The Challenge - Black Forest to Black Sea by oar. Von Ulm nach Istanbul im Ruderboot in 35 Tagen

Zwei britische Ruderer, Mark Hughes (Jg. 1981) aus der schottischen Hauptstadt Edinburgh und Jonathan Cowie (Jg. 1982) aus London, wollen diesen ehrgeizigen Plan in die Tat umsetzen. Der Rückflug von Istanbul ist schon gebucht, Zweifel am Misslingen der Mission sollen erst gar nicht aufkommen. Der Start auf der Donau erfolgt am Montag, den 3. Juni 2013 nachmittags in Ulm an der Slipanlage bei der SSV-Bucht. Und für ein derart gewagtes Unternehmen braucht man natürlich auch ein besonderes Boot, das mit allen Wasserverhältnissen unterwegs zu recht kommt. In den URCD-Bootshallen würde man da auf keinen Fall fündig.

Und das ist sie (im englischen Sprachraum sind alle Schiffe weiblich): die Fight & Spirit, ein 7 Meter langes Hochsee-Ruderboot, das auf der Isle of Man gebaut wurde. Geplant sind Etappen von durchschnittlich 100 km pro Tag, teilweise in Wechselschichten d.h. während der eine rudert, kann sich der andere erholen. Bei einer Strecke von ca. 3.200 km ist da nicht viel Luft für ungeplantes. Als Küche, Wohn- und Schlafzimmer fungiert eine schmale, kleine Kajüte im Heck, eine Art geräumiger Sarg.


Wohn- und Schlafzimmer des Bootes

Da das 600 kg schwere Boot nicht getragen werden kann, müssen alle Donau-Schleusen betriebsbereit sein. Zwischen Ulm und Kelheim kann es nämlich schon mal vorkommen, dass Schleusen wegen Renovierung geschlossen sind, und das wäre dann ein kaum zu überwindendes Hindernis. Aber bei Anfragen im April kamen von der SWU für das Kraftwerk Böfinger Halde und von den Bayerischen Schleusenverantwortlichen bei Augsburg und Landshut das "Go". Auch die österreichischen Schleusen wurden per Mail "vorgewarnt".

Eine Handbreit Wasser unter dem Kiel müsste eigentlich überall vorhanden sein, auch wenn z.B. auf dem Faiminger Stausee vor Lauingen der Algenwuchs im See das Boot ganz stark abbremsen könnte. Aber so eine Fahrt im Ruderboot ist nichts für Schwarzseher, ohne Mut und Entschlossenheit würde man gar nicht auf die Idee für ein solches Unternehmen kommen. Von den Ulmer Donaufreunden kam außerdem noch als Grundausstattung der Schachtel-Fahrtenplan von Uli Burst. Bereits angekündigt sind die beiden außerdem für einen Zwischenstopp beim Ruderclub in Vukovar Mitte Juni.

Mark und Jonathan gehören zum vierköpfigen Team H2Row, von dem zwei Mannschaftskollegen 2011 von La Gomera zum Rennen über den Atlantik gestartet waren und leider schon nach 11 Tagen das Rennen wegen technischer Probleme mit den Batterien abbrechen mussten. Das Boot musste damals aufgegeben werden. Das jetzige Boot, die Fight & Spirit war schon 2006 in der Irischen See im Einsatz bei der Manx Rowing Challenge.


Mark aus dem Team (Mitte vorne) bei einer Testfahrt auf dem Firth of Forth nördlich von Edinburgh

Natürlich werden die beiden zünftig im URCD verabschiedet werden. Am Sonntag Abend vor der Abfahrt ist um 19:00 Uhr eine Abschiedsparty im URCD fällig – die Details dazu werden kurzfristig auf der URCD-Webseite bei den Terminen veröffentlicht.

Und Ulm im Schwarzwald? Wenn schon Norddeutsche Ulm irgendwo im Süden einordnen, der dort bekanntlich nur aus Bayern besteht, darf man nicht so pingelig sein und am Motto dieser Fahrt – Vom Schwarzwald zum Schwarzen Meer – herummäkeln, schließlich kommt immerhin ein verschwindend kleiner Teil des Donauwassers, der die Donauversickerung überlebt, vom Schwarzwald. Und von dem kennt man im Vereinigten Königreich von Großbritannien und Nordirland wahrscheinlich sowieso nur die Kirschtorte – wie wahrscheinlich in Norddeutschland auch.


Die "Fight & Spirit" beim Spendensammeln unweit der Princes Street in Edinburgh mit Blick auf Edinburg Castle

Info: http://www.rowthedanube.com/ mit den neusten Bildern und aktuellen Nachrichten. Dort wird auch immer der mit GPS ermittelte Standort während der Fahrt zu sehen sein.

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